Bochum. Das Prinz-Regent-Theater zeigt sich im Lockdown einfallsreich. Statt Live-Aufführungen wird Theater als Zoom-Konferenz im Internet angeboten.

Das Prinz-Regent-Theater ist wegen Corona geschlossen, gespielt wird trotzdem. Allerdings ganz anders als gewohnt. Statt Live-Aufführungen gibt’s jetzt Theater als Zoom-Konferenz im Internet.

Die Bühnen Bochums und darüber hinaus bleiben – derzeit bis zum 14. Februar – fürs Publikum verschlossen. Das stellt die Häuser vor große Probleme, nicht nur, dass wegen des ausbleibenden Zuschauer Einnahmen wegfallen, sondern auch, weil fest geplante Produktionen immer weiter nach hinten geschoben werden müssen.

Langfristige Planung ist fürs Prinz-Regent-Theater nicht möglich

Vieles, was noch vor einem halben Jahr – zum Start der Spielzeit 2020/21 – vorgesehen war, ist auf der Strecke geblieben. So auch im Prinz-Regent-Theater, wo erfolgreiche Repertoire-Stücke wie „Meisterklasse“ nicht mehr gezeigt werden konnten. „Die Corona-Situation stellt uns vor immer neue Herausforderungen“, so PRT-Geschäftsführerin Anne Rockenfeller. Man fahre weiterhin „auf Sicht“, da eine langfristige Planung aufgrund der Lockdown-Verordnungen nicht möglich sei.

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Dramatikwettbewerb fand 2019 erstmals in Bochum statt

Gleichwohl ist man nicht untätig. Tatsächlich ist für Samstag, 30. Januar, eine Uraufführung vorgesehen: Hans Dreher inszeniert „Squash“ von Matthias van den Höfel, das 2019 im Rahmen des theaterübergreifenden Bochumer Dramatikwettbewerbs „Spiel.Frei.Gabe“ entstanden war. Der Clou in Corona-Zeiten: Nicht nur das Publikum schaut per Video-Konferenz zu, auch die Schauspieler/innen agieren vom eigenen Wohnzimmer aus.

Kostüme der Bochumer Produktion wurden per Post geschickt

Wie das geht, erläutert Prinz-Regent-Theater-Geschäftsführerin Anne Rockenfeller: „Es handelt sich um ein Zwei-Personen-Stück, das wir extra so eingerichtet haben, damit es auch in Lockdown-Zeiten und unter verstärkten Hygiene -und Abstandsregeln gespielt werden kann.“ So kommt es, dass die Produktion komplett im Internet entstand. Es gab keine persönlichen Proben, keine Begegnungen im Theater, sogar die Kostüme wurden den Schauspielern mit der Post geschickt.

Die Darsteller Laura Thomas und Tim-Fabian Hoffmann sind während der Aufführung ebenso Zoom-Teilnehmer wie die bis zu 50 Zuschauer. Beide agieren live aus einer Kleinst-Kulisse, die sie jeweils bei sich in der Privatwohnung eingerichtet haben. Der titelgebende Rhythmus eines Squash-Ballwechsels schlägt sich in der Dialogsprache des Textes nieder: kurze, rasche und unerwartete Wechsel bestimmen die Gespräche der Figuren.

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Weitere Aufführung im Internet sollen folgen

„Da auch die Vorbereitungen gänzlich im Internet realisiert wurden, ist die Produktion spielbar, unabhängig davon, wie sich die Lockdown-Maßnahmen für Live-Veranstaltungen entwickeln“, so Anne Rockenfeller.

Sie beschreibt „Squash“ als eine ungewöhnliche Beziehungskomödie, der es aber nicht an Tiefe fehlt. Das Stück erzählt vom Aufstieg und Fall der Beziehung eines jungen Paares. Zunächst sind Zoom-Vorstellungen für den 30. Januar, 6. und 13. Februar terminiert, weitere sollen folgen.

>>> Info: Hier gibt’s Karten

Karten für „Squash“ am Samstag, 30. Januar 2021, um 19.30 Uhr sind über www. prinzregenttheater.de erhältlich (8/erm 6. Euro zzgl. Gebühren). Ein bargeldlosen Bezahldienst wird eingerichtet.

Bei Kartenkauf erhält man einen Link zur Videokonferenz. Nach Einwahl weist ein Moderator eine halbe Stunde vor Beginn der Vorstellung in die Einstellungen der Konferenz-Plattform ein.

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