Hans Dreher stellt sich als neuer künstlerischer Leiter des Prinz-Regent-Theaters vor. Er hat sich ein strammes Programm auferlegt.
Elf Neuproduktionen in der ersten Spielzeit: Es ist ein ambitioniertes und vor allem ein strammes Programm, das sich Hans Dreher für sein Debüt als Chef des Prinz-Regent-Theaters auferlegt hat.
Unter seiner umstrittenen, aber künstlerisch herausragenden Vorgängerin Romy Schmidt war das Theater in die Reihe der wichtigsten freien Bühnen des Landes gerückt. Mit betont ruhiger Hand will Dreher jetzt dafür sorgen, dass das so bleibt. Und gleichzeitig will er beweisen, kein Kandidat aus der dritten Reihe zu sein, für den manche ihn angesichts der etwas schlichten „Bochumer Lösung“ in der Schmidt-Nachfolge gehalten haben.
Dafür präsentiert er einen Spielplan, der viele Geschmäcker bedient: Klassik-Freunde werden hier ebenso fündig wie Liebhaber des Tanztheaters und der zeitgenössischen Dramatik.
Als kluger Schachzug könnte es sich erweisen, dass Dreher sein Haus nicht allein an weiter Front sieht, sondern bewusst den Schulterschluss mit anderen Theatern sucht. Zu zweit oder gar zu dritt geht vieles leichter – und wenn eine Aufführung in Bochum gut ankommt, warum soll sie dann nicht auch in Köln funktionieren? Solche Synergieeffekte clever zu nutzen, könnte im finanziell chronisch klammen Kulturbetrieb wichtiger denn je werden.