Bochum. Der Schienenanschluss für die Werkstatt des Eisenbahnmuseums Bochum steht - dank 4600 Arbeitsstunden und der Hilfe einer Herner Firma.

Die Corona-Pandemie macht auch dem Eisenbahnmuseum Bochum-Dahlhausen schwer zu schaffen. Dieser Tage gab es trotzdem Grund zur Freude: Die zukünftige Museumswerkstatt neben dem neuen Empfangsgebäude ist jetzt an das Gleisnetz des Museums angeschlossen.

Fünf Weichen und etwa ein Kilometer Schienen mussten dazu verlegt werden. Reichlich viel Arbeit für einen Teil der insgesamt 100 ehrenamtlichen Mitarbeiter. Mehr als 4600 Arbeitsstunden haben sie dazu geleistet. Das allein indes hat noch nicht gereicht, um den nächsten Schritt beim Umbau des Museumsgeländes zu schaffen.

137 Tonnen schwere Maschine eingesetzt

"Als nächstes war das sogenannte Stopfen der Gleise mit einer entsprechenden Maschine erforderlich", so Museumsleiter Harald Reese. Dabei werden die Gleise in die exakte Lage und Höhe gehoben und der Gleisschotter unter der Schwelle verdichtet. "Der Einsatz solcher Maschinen ist sehr aufwendig und teuer", so Reese. Gerade für einen Verein, dem derzeit die Einnahmen wegbrechen.

Hilfe haben die Bochumer Eisenbahnenthusiasten nun durch die Gleisbaufirma Eiffage Infra-Rail aus Herne erhalten. Eine 137 Tonnen schwere und 33,4 Meter lange sogenannte Weichenstopfmaschine hat die Gleise bearbeitet und ein dazugehöriger Schotterpflug das Schotterbett eingeebnet. Fünf Tage lang war das Spezialunternehmen vor Ort in Dahlhausen. Sie nutzte die Arbeiten zugleich zu Schulungs- und Testzwecken für einige ihrer Mitarbeiter. "Dies ist in dem sonst engen Zeitfenster der Großbaustellen bei der Deutschen Bahn in diesem Umfang nicht möglich", heißt es bei den Eisenbahnfreunden.

Werkstatthalle muss noch ausgestattet werden

So profitieren am Ende beide Seiten von der Zusammenarbeit. "Wir vielleicht noch ein bisschen mehr", gesteht Museumsleiter Reese. Schließlich wäre ein richtiger Auftrag für die Arbeiten dem Museum teuer zu stehen gekommen. Die Rede ist von einer fünfstelligen Summe.

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Die vier Gleise in der etwa 50 Meter langen Werkstatt, in der die Bundesbahn früher Güterwagen ausgebessert hat, können nun angefahren und dort auch schon kleinere Reparaturen ausgeführt werden. Als richtige Werkstatt kann die Halle vorerst aber noch nicht dienen.

"Wir benötigen dafür noch die Infrastruktur", sagt Harald Reese. Wann die angeschafft werden kann oder möglicherweise zum Teil auch über Spenden zur Verfügung steht, steht in den Sternen. Daher werden die "Schrauber" des Eisenbahnmuseums Loks und Anhänger vorerst weiterhin im Lokschuppen warten und reparieren - so wie bisher auch.

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