Bochum. Die Getränke-Lieferdienste Flaschenpost und Durstexpress haben fusioniert. Nun sollen Arbeitsplätze wegefallen. Auch in Bochum.

Die im November 2020 angekündigte und mittlerweile vollzogene Fusion der beiden Getränke-LieferdiensteFlaschenpost und Durstexpress wird Arbeitsplätze kosten. Auch in Bochum.

100 Mitarbeiter am bisherigen Durstexpress-Standort werden Ende Februar ihren Arbeitsplatz verlieren. Sie haben ihre Kündigung erhalten, wie das Unternehmen bestätigt. "Es ist korrekt, dass entschieden wurde, das bisherige Durstexpress-Lager Bochum perspektivisch nicht mehr weiter zu betreiben", so Flaschenpost-Sprecher Martin Neipp.

Entlassene können sich bei Flaschenpost bewerben

Die Mehrzahl der bundesweiten Lager bleibe erhalten. "Teilweise werden – wie beim Durstexpress Lager Bochum – aber auch Lagerstandorte zugunsten der vorteilhafteren Infrastruktur eines Nachbarstandorts weichen", so Neipp. Ein Betriebsübergang sei nicht möglich, daher werde etwa 100 Durstexpress-Mitarbeitern gekündigt.

Alle hätten allerdings eine Chance auf Weiterbeschäftigung, wie es heißt. Neipp: "Uns ist daran gelegen, möglichst viele der Bochumer Mitarbeiter auch weiterhin zu beschäftigen." Alle seien eingeladen, sich bei Flaschenpost neu zu bewerben. Am Bochumer Flaschenpost-Standort in Werne arbeiten derzeit 440 Mitarbeiter. Das Lager sollen auch künftig, wie es heißt, betrieben werden.

Auch andere Standorte gefährdet

Nicht nur in Bochum sind nach der Fusion offenbar Arbeitsplätze in Gefahr. Auch in Berlin und Leipzig, so heißt es bei der Gewerkschaft Nahrung, Genuss, Gaststätten (NGG), sollen Stellen wegfallen. Und das stehe auch, so der Berliner NGG-Gewerkschaftssekretär Sebastian Riesner, im Zusammenhang mit der Gründung von Betriebsräten.

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"Es kann nicht sein, dass die Beschäftigten bei Durstexpress jetzt um ihren Arbeitsplatz fürchten müssen – ausgerechnet dort, wo eine Arbeitnehmervertretung gegründet werden soll“, so die NGG-Region Berlin-Brandenburg. Die Gewerkschaft fordert Flaschenpost dazu auf, das Personal in Tempelhof zu den Konditionen von Durstexpress weiter zu beschäftigten.

Flaschenpost seit 2018 in Bochum

Im Ruhrgebiet sind die Informationen von NGG über das Unternehmen und die Lage der Mitarbeiter eher spärlich. Es gebe keinen hohen Organisationsgrad, heißt es in der Ruhrgebiets-Geschäftsstelle in Oberhausen. Nur vereinzelt seien Beschäftigte des Lieferdienstes Gewerkschaftsmitglieder.

Flaschenpost hatte 2018 in Bochum seinen ersten Ruhrgebiets-Standort eröffnet. Im Stadtteil Werne hat es sich in einer 5600 Quadratmeter großen Halle niedergelassen, die zuvor die nach Herne abgewanderte Spedition Duvenbeck genutzt hatte. Ein Jahr später eröffnete Durstexpress sein Lager in Bochum. Das Unternehmen gehört zur Dr.-Oetker-Gruppe. Diese hat mittlerweile Flaschenpost, ein in Münster gegründetes Start-up-Unternehmen, übernommen.

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