Bochum. Eine Seniorin hat die erste Corona-Impfung in Bochum erhalten. Der Impfstoff kam mit Polizeischutz. Die Stadt hat einen dringenden Appell.

Eine Bewohnerin der Senioreneinrichtung „Haus an der Grabelohstraße“ in Bochum-Langendreer ist die erste Bochumerin, die am Sonntagmorgen (27. Dezember) die Impfung zum Schutz vor dem Coronavirus bekommen hat. Insgesamt wurden 81 der 87 Bewohnerinnen und Bewohner sowie Pflegepersonal geimpft. Alles verlief reibungslos, erklärt Impfärztin Dr. Katharina Härterich bei einem Pressetermin draußen vor der Einrichtung.

Von außen sieht an diesem stürmischen und regnerischen Sonntag alles aus wie immer am „Haus an der Grabelohstraße“ – wäre da nicht das Polizeiauto, in dem zwei Beamte sitzen. Es hat den Transport des Impfstoffs begleitet und bleibt bis zum Abschluss der Impfungen. Die Senioreneinrichtung ist die erste in Bochum, in der Bewohnerinnen und Bewohner geimpft werden, zeitgleich mit dem St. Mauritius-Stift in Ehrenfeld. Die erste Lieferung des Impfstoffs umfasste 180 Dosen. Ein vom Land beauftragtes Transportunternehmen hatte das Vakzin direkt in die Einrichtungen geliefert.

Corona-Impfung in Bochum: Reibungsloser Ablauf

„Es hätte nicht besser organisiert sein können“, sagt eine zufriedene Dr. Katharina Härterich am Sonntagmittag. Da ist gerade Halbzeit, rund die Hälfte der Bewohnerinnen und Bewohner sind geimpft. Ihr Zwischenfazit: „Toll, grandios, prima.“ Vom Ablauf sei die Impfung zum Schutz vor dem Coronavirus ganz normal, wie jede andere auch. „Das schwierigste ist die Herstellung der fünf Impfdosen aus einer Ampulle“, erklärt die Ärztin. Probleme habe es aber auch dabei nicht gegeben.

Die Atmosphäre im Raum, in dem Bewohnerinnen und Bewohner die kleine Spritze mit dem Wirkstoff der Entwickler Biontech und Pfizer bekamen, sei sehr angenehm gewesen. „Sie haben es mit Spaß aufgenommen“, berichtet Heimleiter Martin Kollath. Auf die Fragen, wie es ankam, dass die Einrichtung einer der ersten in Bochum ist, in der geimpft wird, antwortete er: „Das ist schon etwas Besonderes.“

OB Eiskirch mit dringendem Appell an Bochumer

„Endlich haben wir ein Mittel, um gezielt die besonders gefährdeten Gruppen besser zu schützen. Damit ist ein Licht am Ende des Tunnels zu erkennen. Zum Leucht en bringen wir dieses Licht jedoch nur, wenn wir alle bereit sind, uns auch impfen zu lassen“, appellierte Oberbürgermeister Thomas Eiskirch. Das gelte für all diejenigen, die zu Beginn den Impfstoff erhalten können und – auch wenn dies noch ein paar Monate dauert – für uns alle.

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„Wie schnell wir mit der Impfung der ersten Gruppe fertigwerden, hängt von der Verfügbarkeit des Impfstoffs und des medizinischen Personals der Kassenärztlichen Vereinigung sowie der Impfbereitschaft der Einrichtungen ab“, so Krisenstabsleiter Sebastian Kopietz. Ziel ist es, bis Ende Februar in allen Alten- und Pflegeheimen in Bochum Impfungen durchgeführt zu haben. In jede Einrichtung sollen die Teams dreimal kommen – sodass auch die Bewohnerinnen und Bewohner, die sich beim ersten Termin gegen die Impfung entschieden haben, noch zweimal geimpft werden können.

26.500 Bochumer gehören zur ersten Gruppe, die Impfstoff bekommt

Die nächsten Heime, in denen geimpft wird, sind das Elsa-Brändström-Haus und das Seniorenzentrum am Ostring. Stadtdirektor Sebastian Kopietz appellierte an alle Einrichtungen, sich schnellstmöglich im Portal der Kassenärztlichen Vereinigung für die Impfung registrieren zu lassen.

Zunächst werden die Bewohnerinnen und Bewohner sowie Mitarbeitende von Alten- und Pflegeheimen geimpft. Über 80-Jährige und Mitarbeitende in kritischen Bereichen des Gesundheitswesens zählen zu der zweiten Gruppe der Impflinge. In Bochum zählen rund 26.500 Menschen zu der Gruppe, die nun zuerst den Impfstoff bekommt.

Im Januar nimmt auch das Impfzentrum im Ruhrcongress seinen Betrieb auf, so dass auch dort geimpft werden kann. Nötig zur vollständigen Immunisierung ist eine zweimalige Behandlung, in den nun aufgesuchten Heimen steht daher in etwa drei Wochen der nächste Termin an.

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