Bochum. Nach unserem Bericht über späte Zustellung der Post melden sich viele Bochumer mit ähnlichen Erfahrungen. DHL bittet um Geduld in Corona-Zeiten.
Wenn der Postmann gar nicht mehr klingelt, sind die Sorgen nicht selten groß: Unser Bericht über verspätete und unregelmäßige Postzustellungen in Bochum (vom 17. Dezember) hat zu einiger Resonanz geführt. So meldeten sich zahlreiche Leser, die ähnlich wie der Anwalt Kurt Mittag aus Bochum-Werne darüber klagen, dass es bei ihnen in letzter Zeit teils zu größeren Ausfällen beim Verteilen der täglichen Briefe durch die Deutsche Post (DHL) gekommen sei.
„Auch bei uns kommen Briefe teilweise gar nicht an, manchmal auch ,mitten in der Nacht’ oder erst Tage später“, schildert WAZ-Leser Manfred Bindemann aus Langendreer das Problem. Da ihm die Ankunft seiner Briefe zuvor per Mail angekündigt werde, könne er genau nachvollziehen, was im Verteilerzentrum durchlaufen sei. „Hier ist es schon vorgekommen, dass Briefe angekündigt wurden, aber nie angekommen sind“, sagt er.
Bochumer ärgerlich über späte Zustellung der Post
Auch in Weitmar-Bärendorf wundert sich WAZ-Leser Gerhard Heinichen öfters über fehlende Post oder die äußerst späte Zustellung. Gerade die Werbebeilagen würden gern mal „im Grüngürtel“ entsorgt, sagt er: „Die liegen oft tagelang auf den Zustellkästen und sind dann plötzlich verschwunden“, meint er. „Später findet man sie irgendwo im Gebüsch.“
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Gleichwohl möchte Heinichen den DHL-Zustellern für ihren harten Job ein Lob aussprechen: „Früher waren die Briefträger richtige Beamte, die in ihrem Beruf alt geworden sind“, erinnert er sich. „Das ist lang vorbei.“ Heute habe er oft Mitleid mit den Mitarbeitern, die teils bis spät die Briefe und Pakete austragen müssen: „Die tauchen abends oft im Dunkeln hier auf und finden dann kaum noch den richtigen Briefkasten.“
Eine „erbärmliche Postzustellung“ beklagt auch WAZ-Leser Klaus Warda in Wattenscheid und nennt ein, wie er sagt, „krasses Beispiel“: „Das Gesundheitsamt teilte in einem Brief am 3. Dezember mit, dass bei uns ab sofort eine Quarantäne wegen eines Aufenthalts im Martin-Luther-Krankenhaus im Zuge der Corona-Pandemie verhängt wurde. Der Brief erreichte uns fünf Tage später.“
Sprecher Rainer Ernzer von Deutsche Post DHL verspricht, die betroffenen Bezirke prüfen zu wollen, um zu ergründen, warum es im Einzelfall bei der Zustellung klemmt. Generell bittet er um etwas Nachsicht in diesen besonderen Zeiten: „Wir haben Weihnachten, Corona und Lockdown. All dies zusammen führt zu einem deutlich höheren Aufkommen an Briefen und Paketen, als wir es üblicherweise zu dieser Jahreszeit kennen.“ Da die Post derzeit in mehreren Schichten verteilt werde, könne es durchaus passieren, dass die Briefe erst später am Abend kommen.
Normalerweise bewege DHL deutschlandweit im Schnitt rund 5,2 Millionen Pakete pro Tag: „Momentan sind es weit über elf Millionen.“
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