Bochum. Es droht der Lockdown. Der Samstag scheint die letzte Möglichkeit für den Weihnachtseinkauf. Wie läuft es in Bochum ab? Wir haben uns umgehört.
Isabella Schulze ist voll bepackt. Sie geht über die Kortumstraße in der Bochumer Innenstadt. In beiden Händen hält sie Einkaufstüten – Weihnachtsgeschenke für ihre zweijährige Tochter. Sie hat sich an diesem Samstag ins Getümmel gestürzt, wie viele andere auch. „Ist ja wahrscheinlich die letzte Gelegenheit, noch einmal einkaufen zu können“, sagt Schulze.
So wie sie denken viele, seit NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) am Freitag vorpreschte, ein härterer Corona-Lockdown müsse her. „Schnellstmöglich.“ Allerorts wurde deshalb für den Samstag ein Ansturm auf die Innenstädte und Einkaufs-Zentren erwartet. Auch in Bochum.
„Wir waren auf alles vorbereitet, haben heute alle verfügbaren Mitarbeiter im Einsatz“, sagt Stephanie Walde vom Spielzeug-Paradies Wagner am Dr.-Ruer-Platz. „Es ist deutlich mehr los als sonst“, spürt sie die Auswirkungen der drohenden Geschäftsschließungen durchaus. Dennoch: „Wir hatten mit einem noch größeren Andrang erwartet.“
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Die Unsicherheit sei den Kunden anzumerken, weiß Stephanie Walde aus vielen Gesprächen. Wie ihr selbst natürlich: „Wir wissen ja auch noch nicht, was wann kommt.“ Immerhin, die Stimmung unter den Kunden seit „gut und entspannt“.
Das bestätigt eine Mitarbeiterin der Parfümerie-Kette Douglas, die den Einlass regelt. „Es sind alle sehr geduldig.“ Die Schlange vor dem Laden hält sich in Grenzen. Anderswo ist sie länger. Etwa schräg gegenüber bei TK Maxx, vor allem aber vor kleineren Geschäften, wo aufgrund der Abstandsregeln weniger Kunden gleichzeitig nach Geschenken Ausschau halten dürfen.
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Abstand halten – davon ist bei der Mayerschen-Buchhandlung wenig zu sehen. Ein Alptraum für jeden Virologen. Der Laden ist voll, in den Regalen wird fleißig gestöbert, alle Kassen sind geöffnet. So, wie man es am Samstag vor dem dritten Advent erwartet.
Es sei wie letzten Samstag, vergleicht eine Mitarbeiterin. „Heute allerdings war es gleich um Zehn schon sehr voll.“ Viele Kunden seien wirklich noch schnell gekommen, bevor die Geschäfte womöglich schließen, das höre sie immer wieder.
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Aber ein Ansturm auf die Läden? Nein, den gibt es an diesem Samstag in Bochum nicht. Sagt auch ein Security-Mitarbeiter vor dem City-Point. Er macht gerade eine Zigarettenpause. „Hier ist alles ruhig.“ Was natürlich auch an den vielen Leerständen im City-Point liegen kann.
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Auch im Ruhr-Park läuft alles gesittet ab. Hier ist es nur deutlich schwieriger als in der Innenstadt, einen Parkplatz zu finden. Doch auch das ist irgendwie normal, so kurz vor Weihnachten.
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