Bochum. Die Musikschule Bochum soll etwa 2024 zum Musikforum ziehen. Um die Zukunft des Gebäudes am Westring kümmert sich jetzt ein umtriebiger Verein.
Die Zukunft der MusikschuleBochum liegt klar auf der Hand: Voraussichtlich im Jahr 2024 oder 2025 soll die städtische Kultureinrichtung vom Westring in ein Gebäude direkt neben dem Anneliese-Brost-Musikforum am Marienplatz einziehen. Früher war dort das Arbeitsgericht untergebracht, das mittlerweile im neuen Justizzentrum am Ostring beheimatet ist. Von der unmittelbaren Anbindung an das Konzerthaus der Bochumer Symphoniker, das künftig nur einen Steinwurf entfernt weit liegen wird, erhofft sich die Musikschule viele schöne Möglichkeiten der Zusammenarbeit.
Weitaus weniger klar ist hingegen, was im Anschluss an den großen Umzug mit dem jetzigen Gebäude der Musikschule am Westring 32 passieren wird. Die ursprüngliche Idee, die ehemalige Realschule ebenso wie das benachbarte Gesundheitsamt und das Bildungs- und Verwaltungszentrum (BVZ) abzureißen, sorgte bereits für lautstarke Proteste.
Abriss der Musikschule Bochum gilt als unwahrscheinlich
Auch Oberbürgermeister Thomas Eiskirch (SPD) hält den Abriss mittlerweile für unwahrscheinlich: „Es gab darüber viele Diskussionen, aber ich bin mir sicher, dass wir eine bessere Lösung finden werden“, sagt er bei der Gründungsversammlung eines Vereins, der sich für den Erhalt und eine innovative Nutzung des historischen Gebäudes starkmacht.
„Zukunftsmusik e.V.“, so der klingende Name dieses gemeinnützigen Vereins, hat sich am Donnerstag zu seiner konstituierenden Sitzung in der Ko-Fabrik nahe des Imbuschplatzes zusammengefunden. Das Ziel des Vereins, der derzeit aus sieben Gründungsmitgliedern besteht, ist deutlich: Sie wollen die Zukunft des Musikschulgebäudes aktiv mitgestalten. Künstler, Architekten und Mitarbeiter aus sozialen Berufen engagieren sich hier, um Möglichkeiten einer „gemeinwohlorientierten Entwicklung“ des Gebäudes ins Spiel zu bringen.
Genaue Entwicklung bleibt Zukunftsmusik
Wie genau diese Entwicklung aussehen könnte, ist tatsächlich noch Zukunftsmusik. Da trifft der Name der Initiative mitten ins Schwarze. Doch es gibt bereits einige Überlegungen: Bei einer ersten Veranstaltung im März wurden eine Menge Ideen zur Nachnutzung geschmiedet. So könnte das riesige Gebäude als Ort für Kunst und Kultur erhalten bleiben.
Auch Möglichkeiten einer Nutzung als Senioreneinrichtung, Kita oder gar als Wohnraum werden ins Spiel gebracht. „Das Gebäude bietet eine tolle Chance, verschiedene Dinge zusammenzubringen“, sagt Sprecherin Rebecca Sirsch. „Wichtig ist, dass wir uns als Verein aufstellen, um so auch Stiftungsgelder beantragen zu können.“
Im Frühjahr gibt es ein neues „Brainstorming“
Thomas Eiskirch schaut gespannt auf die Entwicklung dieses Teils der Innenstadt: „Die Immobilie hat einen besonderen Charme. Ich freue mich, dass sich Menschen finden, die sich Gedanken darüber machen. Als Stadt sind wir immer offen für neue Ideen.“ Wie innovative Stadtentwicklung aussehen kann, sehe man etwa am Springerplatz mit dem markanten Bunker: „Das ist ein Stadtteil, der sich extrem spannend entwickelt hat.“
Voraussichtlich im Frühjahr will „Zukunftsmusik e.V.“ ein weiteres offenes „Brainstorming“ anbieten, um noch mehr Ideen zu sammeln, wie es mit dem Musikschulgebäude weitergehen könnte. Auch die Musikschule selber soll in die Arbeit mit eingebunden werden.
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