Bochum. Trotz Corona laufen die Anmeldungen für das JeKits-Programm gut. Aber es gibt auch Beeinträchtigungen in der musikalischen Früherziehung.

Trotz der Einschränkungen und erschwerter Rahmenbedingungen durch die Corona-Pandemie nehmen im aktuellen Schuljahr 2020/21 fast genauso viele Kinder am JeKits-Programm teil wie im Schuljahr zuvor: 77.300 Kinder machen mit beim in Bochum beheimateten größten kulturellen Bildungsprogramm des Landes. Zum Vergleich: Im Schuljahr 2019/20 waren es 78.400 Kinder.

In Bochum machen 42 Schulen mit

JeKits – das steht für „Jedem Kind Instrumente, Tanzen, Singen“. Dahinter verbirgt sich ein Projekt zu musikalischen Früherziehung, das aktuell 146 Bildungspartner in 188 NRW-Kommunen an 1009 Grund- bzw. Förderschulen durchführen. In Bochum sind 42 Schulen mit 3700 Kindern an JeKits beteiligt, Bildungspartner ist die Musikschule. Landesweit lernen derzeit 77.223 Kinder über diese Vermittlungsform Musik und Musikinstrumente schon in ganz frühem Alter kennen.

Schwierige Anmeldephase

Trotz der Schulschließungen wegen Corona in der Anmeldephase für das zweite JeKits-Jahr im Frühjahr und Sommer 2020 wurden 87 % der Anmeldezahlen des Vorjahres erreicht. „Dass so viele Familien auch in der schwierigen pandemischen Lage ihre Kinder angemeldet haben, offenbart die Wertschätzung, die musikalischer bzw. tänzerischer Bildung entgegengebracht wird“, so Tanja Senicer, Sprecherin der Bochumer JeKits-Stiftung.

Dennoch ist das Musikprojekt nicht Corona-sorgenfrei. Denn natürlich sind auch die Unterrichtsstunden, die von Musikschul-Fachkräften in den Schulen durchgeführt werden, von den Corona-Verordnungen betroffen; vor allem in organisatorischer Hinsicht gebe es da viel zu beachten, so Julia Diamé, JeKits-Vorstand und Programmleiterin.

Denn die Musikschulen selbst sind nach den neuen, strengen Regelungen geschlossen, allerdings dürfen die Jekits-Kurse außerhalb weitergeführt werden.

Wo das, etwa im Nachmittagsbereich, wegen der veränderten Umstände nicht möglich ist, muss improvisiert werden. Manche Kurse gehen deshalb nur online in die Vermittlung. „Die Situation für die Lernpartner ist schwierig, wir sind in voller Solidarität mit den Musikschulen im Lande“, so Diamé.

Kleinere Gruppen, flexible Anpassung

Zeitgleich wurden weitere Corona-bedingte Maßnahmen entwickelt, die die Aussetzung der Mindestteilnehmerzahl, der flexiblen Anpassung des Unterrichts (Fern-/Präsenzunterricht) und der Unterrichtsinhalte sowie die Aufteilung des Orchesters in kleinere Gruppen vorsehen. Dies soll dazu beitragen, dass der JeKits-Unterricht an den Schulen möglichst auch unter Pandemie-Bedingungen realisiert werden kann.

In den Schwerpunkten Singen und Tanzen müssen sich Lehrkräfte und JeKits-Kinder auf noch ganz andere Veränderungen einlassen. Wie im Sportunterricht findet in den JeKits-Tanzensembles ein kontaktloses Miteinander möglichst ohne Berührungen statt. Auch im Schwerpunkt Singen musste gehandelt werden: Oft findet das gemeinsame Singen nun an der frischen Luft statt.

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