Bochum-Querenburg. Auf Wunsch der Anwohner wird die Stadt Bochum die Laerholzstraße in Querenburg „entschleunigen“. Die Art und Weise wird allerdings kritisiert.

Die Anwohner der Laerholzstraße in Bochum - Querenburg wünschen sich eine Verkehrsberuhigung für den Teil der Straße, der gegenüber des Waldstücks Laerholz liegt. Hier werde gerne mal aufs Gaspedal gedrückt. Diesem Wunsch kommt die Stadt Bochum nun nach. Daher mutet es zunächst seltsam an, wenn sich die Anwohner nun auch darüber beschweren. Doch sie haben ihre Gründe.

Berliner Kissen will die Stadt Bochum einbauen, um Raser in dem Wohngebiet in unmittaler Nachbarschaft zur Ruhr-Universität auszubremsen. Alles schön und gut, findet Susanne Hannemann. Sie hatte so etwas zusammen mit anderen Nachbarn gefordert . Nicht allerdings das, was mit dieser Maßnahme einhergeht: die Einrichtung einer Busbegegnungsstelle.

Die damit verbundene Verbreiterung eines Teilstücks der Straße gehe zu Lasten der Bürgersteige , monieren Susanne Hannemann & Co. Ebenso kritisieren sie die wiederum damit verbundene Einführung eines uneingeschränkten Halteverbots auf einem 250 Meter langen Teilstück. Das seien ungefähr 50 Parkplätze, die entfielen, und nicht 15, wie der Vertreter des Tiefbauamtes in der jüngsten Bezirksvertretungssitzung behauptet hatte.

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Die Busbegegnungsstelle sei übrigens auch das, was den größten Teil der Kosten – insgesamt 87.000 Euro – ausmache , stellt Susanne Hannemann klar, „nicht die Bremskissen, die wir beantragt hatten“.

Für die Anwohner habe das Vorhaben der Stadt mehr Nachteile als Vorteile : haltende und auf der Laerholzstraße wartende Busse, das Halteverbot über 250 Meter und eine Verschärfung der Geschwindigkeitsproblematik für eine gerade und verbreiterte Teilstrecke von ca. 100 Metern. Auf der die bisherige Behinderung der Raser durch haltende oder parkende Autos komplett entfalle. Hannemann: „Ganz ehrlich? Dann lieber die Ist-Situation!“

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Die Anwohner prüfen nun einen möglichen Rechtsweg . Denn: „Die Verwaltungsvorlage und somit auch der Beschluss entsprechen nicht dem Grundsatz der Verhältnismäßigkeit, dem Verwaltungshandeln zu folgen hat, da die neue Busbegegnungsstelle weder erforderlich ist noch angemessen.“ Busbegegnungen seien an der Schinkelstraße oder an der nächsten Haltestelle unproblematisch und ohne Zeitverlust möglich. Hannemann: „Sie wurden als Alternative aber gar nicht geprüft. Dazu ist die Verwaltung aber verpflichtet. Die Beschlussvorlage ist deshalb meines Erachtens – genau wie der Beschluss selbst – rechtswidrig.“

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Bei Oberbürgermeister Thomas Eskirch (SPD) wurde der Beschluss derbereits per E-Mail beanstandet .

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