Bochum. Der Ruhrcongress bleibt aussichtsreicher Kandidat für die Aufbau des Bochumer Impfzentrums. Apotheken und Kliniken fehlen konkrete Informationen.
Am Tag eins nach der offiziellen Ankündigung des NRW-Gesundheitsministeriums zum Aufbau von Impfzentren in jeder Großstadt und jedem Kreis laufen in Bochum die Vorbereitungen an. Im Rathaus traf sich zum ersten Mal die Sonderarbeitsgruppe der Stadt. Noch sei keine Entscheidung über den Standort gefallen aber der Ruhrcongress gilt weiterhin als der vielversprechendste Kandidat für das Bochumer Impfzentrum. Aufgrund seiner Größe und seiner Lage biete er hervorragende Voraussetzungen, so ein Stadtsprecher.
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Ministerium sammelt Infos zu Krankenhäusern
Gleichzeitig hat das NRW-Gesundheitsministerium landesweit damit begonnen, die Kapazitäten der Krankenhäuser, vor allem der Apotheken in den Krankenhäusern abzufragen. Maren Niewöhner leitet die Zentralapotheke der Universitätsklinik Knappschaftskrankenhaus Langendreer, sie sagt, worum es jetzt eigentlich geht. „Neben der Lagerung des Impfstoffes sind spezielle Reinräume erforderlich, in denen der Impfstoff vorbereitet wird.“
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Erste Einzelheiten sickern durch
Nach Information der Stadt steht bereits fest, dass beim Start der Impfkampagne nichts ohne einen Termin gehen wird. Also ähnlich wie bereits jetzt beim Testen müssen sich die Impfkandidaten zuvor über eine bestimmte Hotline einen Termin geben lassen. Dabei werde natürlich nach der entsprechenden Priorisierung verfahren.
Bei der Suche nach einem geeigneten Ort für das Bochumer Impfzentrum spiele die Größe eine entscheidende Rolle. Denn es soll an mehreren sogenannten Impfstraßen gleichzeitig geimpft werden, ohne dass sich die Menschen dabei in die Quere kommen.
Die Bochumer Kliniken stehen „Gewehr bei Fuß“
Das Fachpersonal, was dort arbeitet, wird ebenso wie der Reinraum selbst regelmäßig überprüft. Es gibt strenge Regeln. Wie die Augusta-Krankenanstalten oder das Katholische Klinikum, die ebenfalls über eigene Apotheken verfügen, bestätigen, stehen die Häuser „Gewehr bei Fuß“, es fehlten allerdings die logistischen Details. Dass allerdings die Kliniken selbst ihr eigenes Personal impfen sollen, hält Maren Niewöhner für plausibel. „Hier gibt es ja eine große Erfahrung etwas den Grippeimpfungen.
Maren Middeldorf ist Sprecherin der Augusta-Krankenanstalten und sagt: „Natürlich werden wir unterstützen. Aber noch sind die Informationen viel zu schwammig, als dass wir uns auf konkrete Maßnahmen vorbereiten könnten.“
Außerhalb der Kliniken gibt es jetzt, wo mehr und mehr Details zum Ablauf der Corona-Schutzimpfungen bekannt werden, Bewegung. Ralph Hohmann , Inhaber der Kronen-Apotheke in der Innenstadt, ist Sprecher der selbstständigen Apotheken im Bochumer Apothekerverband. „Wir gehen davon aus, dass es sich um pharmazeutisch-technischen Fachpersonal handelt, das benötigt wird.“ Er ist sich sicher, dass bei weitem nicht jede der bis zu 100 Apotheken in Bochum über die Voraussetzungen verfügt, den Impfstoff zu lagern. Es fehle etwa an Spezial-Kühlschränken, die Temperaturen von bis zu -80 Grad Celsius halten können.
Weiterhin alle Corona-Maßnahmen befolgen
Für den Arzt Dr. Michael Tenholt vom Medizinischen Qualitätsnetzwerk in Bochum gibt es bislang noch zu viele Fragezeichen, wie etwa die Priorisierung der zu impfenden Menschen erfolge oder welche Rolle die ohnehin schon wegen der Corona-Testungen belasteten Hausärztepraxen spielen können. Wie auch immer, für Tenholt gilt: „Wenn wir wirklich Ergebnisse wollen, müssen wir weiterhin unsere Kontakte beschränken und alle Hygienemaßnahmen befolgen. Und das sollten wir mit aller Konsequenz tun.“
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