Bottrop. Es gibt Hoffnung auf einen Corona-Impfstoff. Vorbereitungen für mögliche Impfungen laufen. Warum Bottrop zunächst auf ein Impfzentrum verzichtet.

Es deutet sich an, dass die Entwicklung eines Impfstoffs voran geht. Noch in diesem Jahr könnte der Impfstoff des Mainzer Unternehmens Biontech zugelassen werden. Und am Montag hat auch der US-Pharmakonzern Moderna maßgebliche Daten für seinen Corona-Impfstoff vorgelegt. Der RNA-Impfstoff habe eine Wirksamkeit von 94,5 Prozent , hieß es in einer Mitteilung. Parallel dazu laufen Überlegungen, wie und wo möglichst viele Menschen schnell geimpft werden können. Dazu plant die Bundesregierung gemeinsam mit den Ländern Impfzentren. Die Standortsuche läuft, doch Bottrop wird seinen Hut zunächst nicht in den Ring werfen.

Der Krisenstab habe darüber beraten, sei dann aber zu dem Schluss gekommen, dass andere große Städte der Region, die sich schon entsprechend positioniert hätten, besser geeignet seien, sagt Stadtsprecher Andreas Pläsken auf Nachfrage. In einem ersten Schritt seien diese Impfzentren ja nicht für die Stadt, sondern für eine ganze Region gedacht. Die damit verbundene Logistik sei in Bottrop nicht durchführbar. Inzwischen hat beispielsweise Bochum bereits angekündigt, sich als Standort für eines der zwölf Impfzentren in NRW bewerben zu wollen.

Bottroper Saalbau bietet sich auch aus logistischen Gründen nicht an

Warum Bottrop zunächst auf auf ein Impfzentrum verzichtet, zeigt Pläsken anhand des Beispiels Saalbau. „Wenn sich dort pro Tag einige 1000 Menschen auf den Weg zur Impfung machen, dann ist der Saalbau ungeeignet.“ In anderen Städten gehe es bei der Einrichtung möglicher Impfzentren um Messehallen oder Universitätsgelände, macht Pläsken die Größenordnung solcher Impfzentren deutlich. Die Stadt Bochum hat den Ruhrcongress als Standort ins Spiel gebracht.

Hinzu kommt: Nach dem, was man bisher weiß, muss der Impfstoff auf Minus 70 Grad tiefgekühlt werden. Auch das ist logistisch eine große Herausforderung. Beim Land laufen derzeit die Überlegungen zum Aufbau der Impf-Infrastruktur. Das NRW-Gesundheitsministerium erklärt dazu, dass in Nordrhein-Westfalen derzeit neben der Errichtung von Impfzentren auch der Einsatz mobiler Impfteams sowie die Nutzung etablierter Versorgungsstrukturen (Vertrags- und/oder Betriebsärzte und Ärztinnen) diskutiert werde. „Eine konkrete Festlegung von Standorten der zu errichtenden Impfstrukturen ist bislang nicht erfolgt“, so eine Sprecherin gegenüber der WAZ.

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