Bochum. 2012 rutschte das Traditionsunternehmen Laupenmühlen in Bochum in die Pleite. Nun wird der Firmenstandort abgerissen. Ein Investor wird gesucht.
Acht Jahre nach dem wirtschaftlichen Aus der Laupenmühlen Druck GmbH verschwindet das Traditionsunternehmen endgültig aus dem Stadtbild Bochums. Anfang nächstes Jahres beginnt der Abriss des Büro- und Betriebsgebäudes an der Hüttenstraße 3-9 in Wiemelhausen.
„Wir suchen einen Käufer für das Areal“, sagt Sprecher Sven Frohwein von der Bochum Wirtschaftsentwicklung. Sie hatte Teile des Gebäudes in der Vergangenheit selbst genutzt, will das 6200 Quadratmeter große Grundstück nun aber vermarkten.
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Schadstoffsanierung vor dem Abriss
Zuvor muss aber der weitläufige Gebäudekomplex abgerissen werden. Ausgeschrieben ist bereits die Schadstoffsanierung, die vor dem eigentlichen Abriss geschehen muss. Ein Gutachten hat ergeben, dass es „kontaminierte Bausubstanz bzw. diverse Gefahrstoffe“ gibt, wie es in der Ausschreibung heißt.
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Asbest sei in Putz- und Spachtelmassen, in Farben, Klebern, Bodenbelägen, Dachpappe, Korkdämmung und Fensterkitt enthalten. Auch künstliche Mineralfasern und andere schädliche Materialien müssen vor dem Abriss der Gebäude ausgebaut und sicher entsorgt werden. Bis Mitte August 2021 sollen diese Arbeiten erledigt werden. Dann rollen die Bagger für den großen Abriss an. Insgesamt müssen 56.000 Kubikmeter umbauter Raum abgerissen und abtransportiert werden.
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Was danach kommt, ist noch ungewiss. „Wir suchen einen Investor“, so WEG-Sprecher Frohwein. Nach Auskunft der Stadt liegt das Grundstück nicht im Geltungsbereich eines Bebauungsplans. Die Planung erfolge nach §34 des Baugesetzbuches. Danach muss sich ein Bauherr mit seinen Überlegungen für einen Folgenutzung an der Nachbarschaft orientiere. „Gewerbe und Wohnen, beides liegt vor“, so Stadt-Sprecher Thomas Sprenger. Wenige Hundert Meter weiter ist etwa das Werk des Automobilzulieferers Pelzer. Also könnte ein Investor beides planen. möglich sei auch eine Mischnutzung von Gewerbe und Wohnen.
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Wohnen und Gewerbenutzung möglich
Nicht weit entfernt von dem Laupenmühlen-Areal steht ein anderes ehemaliges Gewerbegebiet vor Veränderungen. Auf dem zwei Hektar großen Geländes des früheren Getriebeherstellers Jahnel Kestermann laufen die Abrissarbeiten . Dort sollen Büros und Wohnungen entstehen.
Die Laupenmühlen Druck GmbH & Co. KG hatte 2012 ihren Geschäftsbetrieb eingestellt, alle 55 Beschäftigten verloren damals ihren Arbeitsplatz. Zwei Jahre zuvor hatte Laupenmühlen bereits einen Insolvenzantrag gestellt, dann aber doch weitermachen können. 2012 kam es anders. „Niemand wollte nach Prüfung der Zahlen und Daten die Traditionsdruckerei aus Bochum übernehmen“, hieß es damals.
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