Bochum-Wiemelhausen. Das Jahnel-Kestermann-Gelände in Bochum soll für Wohnungsbau und Büros genutzt werden. Die CDU setzt sich für bessere Fußwegeverbindung ein.
Ende letzten Jahres haben die Abriss- und Sanierungsarbeiten auf dem ehemaligen Jahnel-Kestermann-Gelände an der Hunscheidtstraße begonnen, auf dem Wohnbebauung und ein Bürokomplex entstehen sollen. Der Abbruch hatte sich immer wieder verzögert.
Das Gelände an der Hunscheidtstraße ist fast 20.000 Quadratmeter groß. 14.300 Quadratmeter davon sollen verkauft werden, in Teilflächen oder im Stück. Parallel zum Abriss wird ein Sanierungsplan entwickelt, die Altlasten sollen anschließend beseitigt werden.
111 Jahre lang wurde produziert
111 Jahre produzierten die Getriebewerke in Wiemelhausen und stellten 2015 den Betrieb ein. Auf dem weitgehend versiegelten ehemaligen Werksgelände stehen derzeit noch ein Hallenkomplex sowie ehemalige Verwaltungs- und Betriebsgebäude. Im Norden des Plangebiets befindet sich einer der zugehörigen Parkplätze.
Nach Westen schließt sich an diese Stellfläche ein weiterer Parkplatz in städtischem Eigentum an, der östlich an die Mozartstraße angrenzt, aber nicht von dort aus erschlossen ist.
Der Wirtschafts-Entwicklungsgesellschaft (WEG) will das Betriebsgelände in Kürze städtebaulich entwickeln und sucht Investoren.
Anfrage in der Bezirksvertretung
Neben dem aktuellen Zustand des angrenzenden Geh- und Radwegs beinhaltet eine CDU-Anfrage in der Bezirksvertretung Bochum-Mitte auch Planungen für die zukünftige Entwicklung des Bereichs am Waldring, an der Mozartstraße und an der Hunscheidtstraße.
Die Zufahrt zu zwei Parkplätzen erfolgt über den Waldring. Diese ist keine öffentliche Straße, sondern dient als Fuß- und Radwegeverbindung zwischen der Mozart-und der Hunscheidtstraße sowie als Erschließung der Parkplätze. Bei einer Bürgerversammlung im vergangenen Jahr betonten die Nachbarn einen hohen Bedarf an Stellplätzen.
Grünschnitt erforderlich
Der Waldring, so die CDU, sei in diesem Bereich in einem schlechten Zustand und schon zu Beginn der Vegetationsperiode stark zugewachsen, so dass die begehbare Breite stark reduziert ist.
„Hier muss kurzfristig ein Grünschnitt des Bewuchses und eine Reinigung vorgenommen werden, damit der Weg nicht weiter zuwächst und die ursprüngliche Gehwegbreite wieder hergestellt wird“, so Stefan Jox, Ratsmitglied und CDU-Ortsvorsitzender.
Anwohner der Hunscheidtstraße hatten eine Geschwindigkeitsreduzierung auf 30 km/ zwischen Wasser- und Hattinger Straße gefordert. Die Kurve in Höhe Waldring empfinden sie als unübersichtlich. Zudem werde die Hunscheidtstraße als Ausweichstrecke zur Königsallee genutzt, was eine erhöhte Lärmbelästigung der Anwohner zur Folge habe. Die Verwaltung lehnte das Begehren bereits ab.
Der angrenzende Parkplatz, der als Parallelverbindung genutzt wird, wurde für die Abbrucharbeiten auf dem ehemaligen Jahnel-Kestermann-Gelände in großen Bereichen abgesperrt.
Parkplatz-Erschließung
Insbesondere die Erschließung des Parkplatzes, der in Teilbereichen städtisch ist, sei über eine nur als Fuß- und Radweg ausgebaute Straße nicht unkritisch und führe mitunter zu Konflikten. „Vielleicht kann die Verwaltung hier die Zufahrtssituation im Zuge der Sanierung des ehemaligen Jahnel-Kestermann-Geländes entschärfen. Unbestritten ist allerdings, dass sich der Parkdruck auf der anliegenden Mozartstraße mit Sperrung eines großen Teils des Parkplatzes verschärft hat.“
Jox: „Es wäre sinnvoll, hier im Zuge der neuen Nutzung des Areals mehr Parkplätze zu schaffen. Das könnte auch durch die Errichtung einer Quartiersgarage für Anwohner erfolgen. Planungsansätze der Verwaltung zur Verbesserung der Parkplatzsituation unterstützen wir ausdrücklich“.