Bochum. Einst gab es eine enge Verbindung zwischen Laupenmühlen und der WAZ. Sogar die Bochumer Lokalredaktion arbeitete früher in der Hüttenstraße.
Wenn in wenigen Wochen der Abrissbagger an der Hüttenstraße vorfährt, um die alten Büro- und Betriebsgebäude von Laupenmühlen Druck an der Hüttenstraße dem Erdboden gleich zu machen, endet nicht nur die über 100-jährige Geschichte dieses 2012 in Konkurs gegangenen Verlags- und Druckereiunternehmens endgültig. Vielmehr verband Laupenmühlen, zunächst unter dem alten Namen Laupenmühlen & Dierichs, und die Westdeutsche Allgemeine Zeitung eine jahrzehntelange gemeinsame und erfolgreiche Geschichte.
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Der 1893 gegründete Verlag gab bis kurz vor Ende des 2. Weltkrieges den „Bochumer Anzeiger“ heraus. Er war über viele Jahre lang die mit Abstand größte Bochumer Zeitung. Als Laupenmühlen & Dierichs von den Besatzungsbehörden zunächst keine Lizenz für eine eigene Zeitung bekam, nutzten sie eine andere Gelegenheit. In den alten Verlags-Gebäuden um das Anzeiger-Haus direkt neben dem Rathaus stand noch eine funktionsfähige Rotation. Die junge WAZ suchte genau das und fand mit dem Bochumer Traditionsverlag einen wichtigen Partner in den Anfangsjahren.
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Wachstum bis in die 80er Jahre
Am 15. Juli 1960 zog Laupenmühlen an die Hüttenstraße um. Mit der Rotation, auf der ein Teil der westfälischen WAZ-Ausgaben gedruckt wurde, zogen die Bochumer Lokalredaktion und die Bezirksredaktion nach Weitmar. Das Unternehmen prosperierte. Standen 1960 rund 200 Mitarbeiter auf der Lohnliste, waren es gut zehn Jahre später schon über 400 Mitarbeiter. Anfang der 80er Jahre ging die WAZ eigene Wege, was für Laupenmühlen einen tiefen Einschnitt bedeutete. Das Unternehmen stieg bald ganz aus dem Zeitungsgeschäft aus. 2012 folgte der Konkurs, obwohl Laupenmühlen zunächst den Wechsel zur reinen Akzidenzdruckerei gut verkraftet hatte.
Mit dem im nächsten Jahr folgenden Abriss der Betriebs- und Bürogebäude verschwindet nun ein traditioneller Name endgültig aus dem Stadtbild.
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