Bochum. Privates Silvester-Feuerwerk: Die SPD-Fraktion lehnt ein Verbot ab. Sollte es dennoch kommen, sollen Profis den Jahreswechsel in Bochum retten.

Professionelle Feuerwerke an höher gelegenen Orten sollen in Bochum das Jahr 2021 begrüßen, wenn privates Silvester-Feuerwerk verboten werden sollte. Das jedenfalls wünscht sich die SPD-Fraktion im Rat der Stadt. „Egal, ob ein Feuerwerksverbot kommt oder nicht, eines ist außerdem ganz wichtig: eine einheitliche Regelung auf Landesebene“, sagt der Vorsitzende der Fraktion, Burkart Jentsch.

In den Niederlanden ist wegen der Corona-Pandemie das Feiern mit Böllern und Raketen in diesem Jahr verboten. Ärzte aus dem Ruhrgebiet wünschen sich eine solche Regelung auch für NRW. Die Krankenhäuser seien voll genug, da wäre es durchaus entlastend, wenn zum Jahreswechsel keine durch Silvester-Raketen oder Böller verletzten Personen die Notaufnahmen aufsuchen würden.

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Silvester-Feuerwerk: SPD fordert einheitliche Regeln auf Landesebene

Ein Argument, das Burkart Jentsch grundsätzlich nachvollziehen kann. Auch für Tiere und Umwelt sei Feuerwerk ja schädlich. Gleichwohl spricht sich der Sozialdemokrat gegen ein Verbot aus. „Ich persönlich würde mich freuen, wenn privates Feuerwerk nicht verboten wird“, so Burkart Jentsch. Große Feiern seien dieses Jahr ohnehin nicht möglich, in kleineren Runden werde aber weniger Alkohol getrunken, das Risiko für Verletzungen durch unsachgemäßes Abbrennen von Feuerwerk sei daher geringer.

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„Wir sprechen hier von einer sehr alten Tradition, die in einem Jahr extremer Einschränkungen für etwas Normalität sorgt“, so Jentsch. „Ursprünglich sollten Knaller und Raketen böse Geister vertreiben. Den Wunsch, genau das zu tun, kann ich gerade jetzt gut nachvollziehen.“ Der neue Vorsitzende der SPD-Fraktion selbst verzichtet aber auf das Knallen: „Ich kaufe kein Feuerwerk, sondern spende das Geld lieber.“

Professionelle Feuerwerke zur Freude aller Bürger in Bochum

Die Entscheidung über ein Verbot dürfe das Land aber auf keinen Fall den Städten überlassen, fordert Jentsch. „Wenn geböllert wird, dann bitteschön in allen NRW-Städten. Und wenn es ein Verbot gibt, muss auch das NRW-weit gelten. Wie will man den Menschen denn sonst erklären, dass etwa in Herne geböllert werden darf, in Bochum aber nicht?“

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Für den Fall eines Verbotes privater Feuerwerke schlägt Jentsch eine Alternative vor: „Ich fände es dann sinnvoll, auf dem Stadtgebiet ein oder mehrere professionelle Feuerwerke abzufeuern. Wichtig wären zentrale, eventuell höher gelegene Orte, wie zum Beispiel der Tippelsberg, so dass die Menschen in Bochum die Möglichkeit haben, diese Feuerwerke zu sehen, ohne die Wohnung oder das Haus zu verlassen. Schließlich wollen wir es vermeiden, dass sich die Menschen an öffentlichen Plätzen feiernd in den Armen liegen.“

Sponsoren sollen zentrale Feuerwerke finanzieren

Geld aus dem städtischen Haushalt für professionelle Feuerwerke zur Verfügung stellen, das will Jentsch aber nicht. „Dieses Geld wäre in den Schulen sicherlich besser angelegt. Vielleicht aber lassen sich für ein zentrales Silvester-Feuerwerk Sponsoren finden“, so Jentsch.

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