Bochum. Auf dem Tippelsberg Bochum gibt es jetzt einen Naturlehrpfad. 43 Schautafeln erklären Flora und Fauna auf diesem 150 Meter hohen Hügel.

Der Tippelsberg, einer der beliebtesten Ort der ganzen Stadt Bochum, ist jetzt noch attraktiver geworden. Der Umweltservice Bochum (USB) hat dort einen neuen Naturlehrpfad aufgebaut. Auf 43 Schautafeln erfährt der Spaziergänger sehr interessante und einfach erklärte Informationen über Flora und Fauna auf diesem bekannten Aussichtshügel. Das ist Lesestoff für Jung und Alt.

Michael Weßel vom USB Bochum vor einer der 20 Thementafeln, auf denen ökologische Zusammenhänge erläutert werden.
Michael Weßel vom USB Bochum vor einer der 20 Thementafeln, auf denen ökologische Zusammenhänge erläutert werden. © FUNKE Foto Services | Gero Helm

In diesem Jahr gibt es beim USB zwei Jubiläen: 120 Jahre Stadtreinigung, 25 Jahre USB. Zum Geburtstag nahm die Müllabfuhr mehr als 30.000 Euro in die Hand und ließ 23 Themenschilder aufstellen, die nun die insgesamt 2,5 langen Spazierwege auf dem Tippelsberg säumen und ökologische Zusammenhänge erklären: Geschichte und Anatomie eines Baumes, Sträucher, Insekten der Laubwälder, heimische Singvögel, Schmetterlinge, Hummeln, Lebensraum Totholz - um nur einige Themen zu nennen.

Vielfältige Vegetation auf dem Tippelsberg Bochum

20 weitere Schautafeln stellen solche Bäume auf dem Tippelsberg vor, die in den vergangenen Jahren jeweils deutschlandweit zum „Baum des Jahres“ ernannt worden sind: etwa Rosskastanie, Bergahorn, Hainbuche und andere. Weitere Arten wurden für den Naturlehrpfad extra angepflanzt. Die Vegetation auf dem Tippelsberg ist sehr vielfältig.

USB-Aufsichtsratsvorsitzende Bettina Schmück-Glock (SPD) erinnerte zur Eröffnung, dass der Tippelsberg früher als Deponie genutzt worden und „jetzt eine Oase und ein beliebtes Naherholungsgebiet“ sei.

Seit 2007 ist der „Berg“ in Bochum-Riemke öffentlich zugänglich

Eine der 23 Baumtafeln, die die „Bäume des Jahres“ vorstellen.
Eine der 23 Baumtafeln, die die „Bäume des Jahres“ vorstellen. © FUNKE Foto Services | Gero Helm

Von 1989 bis 2003 wurden auf der schon vorher vorhandenen Erhebung 2,4 Millionen Kubikmeter Boden und Bauschutt abgeschüttet, darunter Material aus dem U-Bahn-Bau an der Herner Straße, so dass sie auf 150 Meter über dem Meeresspiegel angewachsen ist. Das sei 32 Meter höher als Gasometer in Oberhausen, betonte Bettina Schmück-Glock. Bis ins Münsterland reicht der Blick. 18,5 Hektar umfasst die Fläche, das entspricht 26 Fußballfeldern. Seit 2007 ist der „Berg“ in Riemke öffentlich zugänglich, nachdem er renaturiert worden ist.

Daher kommt der Name Tippelsberg

Der Name des Tippelsberg entstammt aus einer Sage, wie es auf www.tippelsberg.de heißt.

Eine dieser Sagen beschreibt demnach, dass der Riese Tippulus einst eine lange Reise zu absolvieren hatte. Auf dem Weg stoppte er, um seine Schuhe von Lehmklumpen zu befreien. Und diese Lehmklumpen bildeten fortan den Tippelsberg.

USB-Geschäftsführer Christian Kley: „Der Tippelsberg liegt uns als Naherholungsgebiet sehr am Herzen und wir möchten uns auch zukünftig darum kümmern, dass dieser Ort seine Ausstrahlung behält und für viele ein beliebtes Ausflugsziel bleibt.“

Auch ein Dendrophon wurde auf dem Tippelsberg aufgebaut

Genutzt wird der Naturlehrpfad jetzt auch regelmäßig von den Kindern des Kindergartens St. Franziskus in Riemke. Zur Eröffnung waren Louisa, Bahar und Matthis gekommen. Sie probierten denn auch gleich eine weitere neue Attraktion auf dem Tippelsberg aus: ein Dendrophon, ein Klangspiel, bei dem fünf frei nach unten hängende Äste mit einem Holzstock zum Klingen gebracht werden können. Die Äste stammen von einer Esche, einer Erle, einer Fichte, einer Buche und einer Eiche. Wegen der jeweils anderen Beschaffenheit des Holzes (Nadelholz ist zum Bespiel weiches Holz), klingen sie auch anders.