Bochum. In einer Kampfabstimmung setzte sich Burkart Jentsch gegen den alten Fraktionsvorsitzenden Peter Reinirkens durch. SPD gibt sich neue Spitze.

In einer Kampfabstimmung um den Fraktionsvorsitz setzte sich der Wattenscheider Burkart Jentsch (40) am Montagabend (16.) gegen Peter Reinirkens durch. Nach WAZ-Informationen stimmten 16 Fraktionsmitglieder für ihn, 13 für Reinirkens und ein Fraktionsmitglied enthielt sich der Stimme.

Wie die WAZ schon vorab berichtete, drängte Jentsch an die Spitze der SPD-Fraktion. Es wird auch künftig drei stellvertretende Fraktionsvorsitzende geben. Dafür wurden Peter Reinirkens, Martina Schnell und Jörg Czwikla gewählt. Mit Jentsch dürfte ein angriffslustiger Mann an die Spitze der Fraktion rücken. Er selbst sagt über sich: „Ja, man muss auch mal deutlich werden und Tacheles reden.“

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Schwerpunkte Wohnungsbau und Arbeitsplätze

Als wichtige Aufgaben und Entscheidungen für die nächst Zeit sieht er außerhalb der Bewältigung und dem Umgang mit der Corona-Krise vor Ort, die Weiterentwicklung beim Wohnungsbau und arbeitspolitische Entscheidungen. Zur gerade beschlossenen Koalition mit den Grünen räumt er ein: „Ja, wir haben unterschiedliche Schwerpunkte.“

Nach der Wahl von Burkart Jentsch zum Fraktionsvorsitzenden gratulierte der Bochumer SPD-Chef Karsten Rudolph. (rechts)
Nach der Wahl von Burkart Jentsch zum Fraktionsvorsitzenden gratulierte der Bochumer SPD-Chef Karsten Rudolph. (rechts) © SPD

Gaby Schäfer soll wieder Bürgermeisterin werden

Das knappe Ergebnis wollte Gaby Schäfer , die übrigens seit 1984 ununterbrochen im Rat sitzt, nicht weiter kommentieren. „Der Wechsel an der Spitze war jedoch zeitgemäß und ich denke damit können alle gut leben.“ Er spiegele auch die nun deutlich verjüngte SPD-Fraktion wider. Gut leben kann Gaby Schäfer sicherlich auch damit, dass ihre Fraktion sie in der Ratssitzung erneut als Stellvertreterin von Thomas Eiskirch vorschlagen wird.

Inhaber einer eigenen Firma

Burkart Jentsch, der als Beruf selbstständiger Kaufmann angibt, ist Chef der Jentsch GmbH, einer Hausverwaltung, die eigenen Angaben nach rund 3000 Wohneinheiten und Immobilien verwaltet. Seit 2002 ist Jentsch SPD-Mitglied und seit 2014 Mitglied im Rat der Stadt.

Während der Kommunalwahl hat er sich für seinen Wahlkreis Wattenscheid-West/Leithe engagiert. „Hier bin ich geboren, hier bin ich zuhause! Gibt es einen schöneren Grund, als sich mit den eigenen Nachbarn für die eigene Stadt zu engagieren?“, schreibt er selbst in seiner Darstellung als Ratsmitglied.

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