Bochum. Gegen die „Querdenker“-Kundgebung am Samstag in Bochum formiert sich breiter Protest. Die Veranstalter bitten die Polizei um Unterstützung.

Gegen die Kundgebung der umstrittenen „Querdenker“-Bewegung am Samstag (21.) in Bochum formiert sich breiter Widerstand. Dabei gehe es nicht darum, möglichst viele Gegendemonstranten auf die Straße zu bringen, sondern mit Transparenten Flagge zu zeigen, betonen die Organisatoren.

Auf dem Kirmesplatz an der Castroper Straße will die Bochumer Gruppierung „Querdenken 234“ ab 13.30 Uhr gegen die staatlichen Corona-Maßnahmen wie etwa die Maskenpflicht protestieren . Von einem „Fest für Frieden, Freiheit und Liebe“ ist in den sozialen Medien die Rede. Wie die Stadt auf WAZ-Anfrage bestätigt, hat die Anmelderin das Verwaltungsgericht angerufen, um zu erreichen, dass neben der stationären Kundgebung auch ein Demonstrationsmarsch („Aufzug“) stattfinden darf. Den hatte die Stadt mit Verweis auf die Corona-Schutzverordnung nicht genehmigt. „Das Verwaltungsgericht ist unserer Entscheidung gefolgt“, berichtet Stadtsprecher Thomas Sprenger. Ob die „Querdenker“ vor das Oberverwaltungsgericht ziehen, blieb am Freitag zunächst offen.

„Querdenker“ in Bochum: Transparente statt vielköpfiger Demo

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) und das Bochumer Bündnis gegen Rechts haben eine eigene Veranstaltung angemeldet. Motto: „Solidarität statt Verschwörung!“ Dabei solle gezeigt werden, „dass wir die Gefährdung durch die Pandemie ernst nehmen“, sagt Stefan Marx, Geschäftsführer des DGB Ruhr-Mark. Es gelte, Kontakte zu vermeiden. Statt einer vielköpfigen Gegendemo soll den „Querdenkern“ mit Plakaten begegnet werden. Pro Organisation sollen ein bis zwei Vertreter mit Transparenten vor Ort sein.

Dem Bochumer Bündnis gehören u.a. die Awo, das Friedensplenum, Verdi, das Klimaschutzbündnis, die Grünen und Die Linke, die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft sowie der Kinder- und Jugendring an.

Gruppe distanziert sich von NPD

Die Polizei rechnet mit mehr als 1000 Demonstranten. Die „Querdenker“, die 1500 Teilnehmer angemeldet haben, wenden sich in einem aktuellen Facebook-Post an die Polizei. Darin distanziert sich die Gruppe von der NPD, die auf ihrer Facebook-Seite zur der Kundgebung aufruft. Damit werde die Veranstaltung „in ein falsches Licht gerückt“, heißt es. Die Polizeibeamten werden gebeten, „die mögliche Anwesenheit stadtbekannter Vertreter der rechten Szene und/oder rechter Symbolik zu unterbinden und dieses Klientel von unserer Veranstaltung auszuschließen“.

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