Bochum-Nord. SPD und Grüne in Bezirksvertretung Nord erneuern ihren Koalitionsvertrag. Die Sitzung mit der Wahl der Bezirksbürgermeister verläuft harmonisch.

Ausgesprochen harmonisch verlief die erste Sitzung der Bezirksvertretung Nord nach der Bochumer Kommunalwahl am Dienstag. Das Dreigestirn um Bezirksbürgermeister und dessen Stellvertreter wurden wiedergewählt, nachdem SPD, Grüne, CDU, Linke und FDP eine gemeinsame Liste eingereicht hatten. Mit 18 von 19 Stimmen fiel die geheime Wahl wieder auf Henry Donner (SPD) als Bezirksbürgermeister sowie auf Petra Willich (Grüne) und Jürgen Chudy (CDU) als Stellvertreter.

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Zuvor unterzeichneten die Fraktionen SPD und Grüne ihren dritten Koalitionsvertrag, mit elf Vertretern konnten sie ihre Position im Bezirk um eine Stimme verbessern. „Der Vertrag, auf den wir uns rasch einigen konnten, ist mit neun Seiten der bislang längste“, sagt Christian Schnaubelt, Grünen-Fraktionschef.

Weg für den Bochumer Norden fortsetzen

Die Koalition wolle ihren eingeschlagenen Weg fortsetzen mit den Zielen soziale Gerechtigkeit, Ökologie und Lebensqualität für den Bochumer Norden. Konkret geht es um die Themen Verkehrskonzept Nord, Neubau Schulzentrum Gerthe und Bürgerzentrum Harpen.

Bürgernähe

Der Bezirk Nord ist der kleinste von sechs Bezirken in der Stadt Bochum. Bezirksvertretungen wurden nach der Eingemeindung in großen Städten eingeführt, um möglichst viel Nähe zum Bürger herzustellen und Hemmschwellen abzubauen.

Die nächste Sitzung der Bezirksvertretung Nord findet am Dienstag, 1. Dezember, um 15 Uhr, statt.

Dem Bochumer Norden dürfe nicht noch mehr Verkehr zugemutet werden, finden SPD und Grüne, die später noch eine Anregung zum Thema Ansiedlung der Firma Ecosoil im Gewerbegebiet Gerthe-Nord mehrheitlich durchbrachten. Sie regen einen Bebauungsplan mit Veränderungssperre für diese 36.000 Quadratmeter große Fläche an.

Bezahlbarer Wohnraum

Aber auch barrierefreies, bezahlbares Wohnen steht auf der Agenda, so auf dem Nordbad-Gelände, wo derzeit noch die Flüchtlingscontainer stehen und vor allen im Gebiet Gerthe-West. Dort wollen die Fraktionen die Empfehlungen des Begleitgremiums abwarten, genauso wie die für 2021 avisierte Wohngebäudezählung. „Eine Maximalbebauung von 800 Wohneinheiten lehnen wir indes ab“, so Schnaubelt.

Henry Donner ergänzt: „Es besteht ja ein Bedarf nach qualitativem Wohnraum.“ Mit neuem Wohnraum soll es auch eine Verbesserung des ÖPNV-Anschlusses geben: Die Straßenbahn 308/318 soll zweigleisig bis Cöppencastrop ausgebaut werden. Eine Bahnanbindung zum Ruhrpark sollte geprüft werden. Den weiteren Ausbau von A 40 und A 43 lehnen SPD und Grüne ab.

Wiederbelebung Gerther Zentrum

Eine Reaktivierung des Gerther Zentrums, darum bemühen sich die Bezirksvertreter seit vielen Jahren. Das Gleiche gilt für die Ladenzeile Rosenberg. Das sogenannte Supermarktzentrum Lothringen will die Fraktion stärker an den gewachsenen Ortskern von Gerthe anbinden und fordert einen barrierefreien Zugang von der Bethanienstraße sowie eine Öffnung zur Lothringer Straße.

Neue Fraktionschefin der SPD ist Snezana Curuvija, die Philipp Welsch ablöst. Sie ist neu im Bezirk, ist seit zwölf Jahren Mitglied im Ortsverein Hiltrop, wo sie seit 30 Jahren lebt. „Ja, es ist eine Herausforderung, gleich die Fraktionsführung zu übernehmen, aber ich freue mich darauf.“ Ihr liegt vor allem auch der naturnahe Ausbau des Volksparks Hiltrop am Herzen.

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