Bochum. Grundsätzlich begrüßt die CDU die Initiative nach einem neuen Wald für Bochum. Die Partei erinnert an Abholzung von 500 Bäumen in Hordel.

„Gibt es geeignete Flächen für einen neuen Wald nur für Rot-Grün?“ Genau diese Frage stellt sich James Wille, CDU-Fraktionsvorsitzender in der Bezirksvertretung-Mitte. Nach der Berichterstattung in der WAZ über die mögliche Aufforstung eines zwei Hektar großen städtischen Landstrichs in Langendreer, sei er „stinksauer auf die Verwaltung“.

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Der Grund: Nachdem 2017 rund 500 Bäume für ein Regenrückhaltebecken in Hordel gefällt werden mussten, hatte die Verwaltung zunächst beteuert, es gebe im ganzen Stadtgebiet keine passende Fläche für eine so große Kompensationsfläche. Die von der Emschergenossenschaft vorzunehmenden Ersatzpflanzungen sollten daher in Herne erfolgen. Darauf hatte die CDU einen entsprechenden Antrag zurückgezogen.

Von der Kleingartenanlage Eschweg hat man einen herrlichen Blick auf das Gelände, wo schon bald ein neuer Wald entstehen könnte.
Von der Kleingartenanlage Eschweg hat man einen herrlichen Blick auf das Gelände, wo schon bald ein neuer Wald entstehen könnte. © FUNKE Foto Services | Kim Kanert

Konkrete Fläche in Langendreer

Die Partei hatte jedoch darauf gedrungen, sich weiter in Bochum umzusehen. Erst Wochen später räumte die Verwaltung ein, dass es nun doch möglicherweise eine geeignete Fläche im Stadtgebiet (am Eickeler Weg) geben könnte. Wille hatte sich damals mit dem Hinweis, „Hartnäckigkeit zahlt sich aus“, gefreut.

Wie berichtet, hatten SPD und Grüne in ihren Koalitionsvertrag, der noch in dieser Woche voraussichtlich von beiden Parteien abgesegnet wird, die Schaffung eines neuen Waldes für Bochum angeregt. Sogar eine konkrete Fläche sei ausgeguckt worden.

Der städtische Baum-Manager Marcus Kamplade betonte in diesem Zusammenhang, dass eine Entscheidung noch nicht gefallen sei, da es weitere Kandidaten gebe. Das zwei Hektar große Gebiet an der Baroper Straße und Hauptstraße in Langendreer gehöre jedoch auf jeden Fall dazu, bestätigte er.

„Nicht nur die Grünen können grün“

Heute fragt sich der Lokalpolitiker Will, warum es nun sogar offenbar mehrerer solcher geeigneter Fläche in derStadt gebe. „Wäre die Verwaltung 2017 dem Antrag der CDU gefolgt, hätten wir bereits vor drei Jahren den Grundstock für einen neuen Wald gehabt, und den hätte die Stadt noch nicht einmal bezahlen müssen.“

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Es sei geradezu „grotesk“, was sich manchmal in dieser Stadt abspielt. Die CDU im Stadtbezirk Mitte, sei jedenfalls bereit, die Forderung nach einem neuen Wald zu unterstützen, „denn nicht nur die Grünen können grün“, so James Wille.

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