Hordel/Mitte. . CDU-Antrag im Bezirk Mitte abgelehnt. Verwaltung prüft zwei Flächen.RWE hat Grundstück an der Wielandstraße an Investor verkauft

Die Nachricht, die Emschergenossenschaft werde vor dem Bau eines Hochwasserrückhaltebeckens in Hordel an der Straße „An den Klärbrunnen“ als Ersatz für den bereits gerodeten Wald in Herne-Horsthausen rund 500 Bäume auf 20 000 Quadratmetern pflanzen, hat hohe Wellen geschlagen. Der Grund dafür war die Auskunft, dass die Verwaltung auf Bochumer Stadtgebiet keine ausreichend große Fläche habe finden können. Auch in der Bezirksvertretung Mitte wurde am Donnerstag darüber erneut diskutiert.

Verfahren noch nicht abgeschlossen

Die CDU hatte per Dringlichkeitsantrag gefordert, die Verwaltung solle sich erneut auf die Suche machen, „insbesondere vor dem Hintergrund der Sturmschäden durch ELA“, so David Schary. Der Antrag, so SPD-Fraktionschef Holger Schneider, sei unbedenklich, allein die Dringlichkeit sei nicht geboten. Zudem sei das Verfahren längst nicht abgeschlossen.

„Es können noch Vorschläge für Kompensationsflächen in Bochum gemacht werden.“ Seine Fraktion hatte im Vorfeld der Sitzung das Grünflächenamt eingeladen. Schneider: „Wir haben uns das Verfahren erklären lassen. Danach ist nicht jeder Standort geeignet, denn es muss sich dann um ein neues Waldgebiet handeln.“ Es gebe indes die Chance, dass die Ersatzpflanzungen in der Nähe des gerodeten Waldes vorgenommen werden könnten. Geprüft werden zurzeit zwei Standorte in der Nähe des künftigen Baugebietes in Hordel oder Hofstede. Die CDU wird gleichwohl ihren Antrag in der nächsten Sitzung erneut stellen.

Abrissantrag für das Gelände ruht derzeit

Für den ehemaligen RWE-Verwaltungsstandort an der Wielandstraße liegt ein Abrissantrag vor, der indes ruht. Wie berichtet, will die Stadt die Stellungnahmen der Denkmalbehörden abwarten.

Sven Ratajczak (Die Linke) wies darauf hin, dass RWE das 21 000 Quadratmeter große Areal im Stadtparkviertel bereits an einen Investor aus Essen verkauft hat, was die Verwaltung bestätigte. Er äußerte Bedenken, ob sich der neue Besitzer an alle Festsetzungen des Bebauungsplans halten werde, die mit RWE ausgehandelt wurden. Tobias Hundt vom Planungsamt erklärte: „RWE bleibt unser Vertragspartner, also gelten die Festsetzungen auch für den neuen Investor.“ Dazu gehören städtebauliche Gestaltung, Erschließung, Baumerhalt an der Herderallee und Neupflanzungen für 50 Bäume, die der künftigen Wohnbebauung weichen müssen.

Nach wie vor keine Entscheidung gebe es über das historische Verwaltungsgebäude, für das sich auch viele Nachbarn stark machen. Es sei indes ungeeignet, nach Umbau dort preiswerten Wohnraum anzubieten.