Bochum-Hordel. Emschergenossenschaft fällte Bäume in Hordel. Neuanpflanzungen in Herne vorgesehen. Verwaltung schlägt nun Flächen in Hofstede und Riemke vor.
Der Aufschrei war groß, als die Politiker im Bezirk Mitte durch die Emschergenossenschaft erfuhren, dass für den Bau eines Regenrückhaltebeckens in Hordel der dortige Wald gefällt werden müsse, Ersatzpflanzungen indes werde es in Herne-Horsthausen geben, weil die Stadt Bochum keine geeignete Fläche im Stadtgebiet nennen könne. Der Wald ist inzwischen gerodet. Die Emschergenossenschaft besitzt in Bochum keine eigenen Flächen, wohl aber die auserwählte in Herne-Horsthausen.
Insbesondere die CDU-Fraktion im Bezirk Mitte wurde nicht müde, die Verwaltung aufzufordern, erneut auf die Suche nach Ersatzflächen in der Umgebung zu gehen. Nun wurde diese tatsächlich fündig: Es handelt sich um eine Fläche am Eickeler Weg in Hofstede, die gegenüber der dortigen Wohnbebauung liegt, und um eine Fläche nördlich des Friedhofs Hordel. Die Forstbehörde muss allerdings die Eignung noch prüfen. „Dann ist es an der Emschergenossenschaft, die Aufforstungen, das weitere Verfahren einzuleiten. Dabei geht es auch um den Preis, den die Stadt für ihre Grundstücke haben will“, sagt Stadtsprecher Peter van Dyk.
Genossenschaft muss Flächen von der Stadt kaufen
Im jüngsten Umweltausschuss wurden diese städtischen Grundstücke erstmals genannt, nachdem dort – wie in der Bezirksvertretung – das Thema mehrfach diskutiert worden war. Das Gremium nahm die Vorschläge zur Kenntnis.
James Wille, Fraktionschef der CDU im Bezirk Mitte, zeigte sich erfreut über die Mitteilung. „Das wäre gut. Damit zeigt sich, dass sich Hartnäckigkeit auszahlt.“ Dass die Emschergenossenschaft die Flächen von der Stadt erwerben müsste, sieht er nicht als Hindernis: „Die müssen den Bestand ersetzen. Da sollte es nicht an ein paar Tausend Euro scheitern.“
Verwaltung sieht Verantwortung beim Verursacher
Im Januar hatten sich SPD- wie CDU-Fraktion im Umweltausschuss für Ersatzpflanzungen in Bochum stark gemacht. So schlug Klaus Hemmerling (SPD) Ausgleichsflächen in Hordel vor wie ein Gelände nördlich der Sechs-Brüder-Straße, Grüngürtel am Sportplatz Hordeler Heide, Schneisen durch Ela in Hordel und Hofstede sowie die nicht mehr benötigte Erweiterungsfläche für den Friedhof Im Zugfeld. Allein die Friedhofsfläche sei geeignet, die übrigen sind bereits Forstflächen.
Lothar Gräfingholt (CDU) hatte ebenfalls im Januar wissen wollen, aus welchen Gründen die Verwaltung nicht erneut oder noch einmal intensiv nach Kompensationsflächen in Bochum gesucht habe, obwohl die Bezirksvertretung Mitte sie Mitte 2016 dazu aufgefordert hat.
Es sei, so die Stadtverwaltung, Aufgabe des Verursachers, für Baumersatz zu sorgen. Im Bezirk Mitte seien eben nur begrenzt Flächen vorhanden, die in Frage kämen.