Bochum-Gerthe. Die Städte Bochum und Dortmund wollen wilde Trampelpfade unterbinden. Ziel ist es, Erholungssuchende nur auf ausgewiesene Wege zu lenken.

Das Naturschutzgebiet Oberes Oelbachtal ist eine beliebte Naherholungsfläche für Bochumer und Dortmunder; auch am vergangenen Wochenende nutzten viele Besucher das milde Wetter für einen Ausflug. Doch der Andrang hat auch seine Schattenseiten: Die Spaziergänger, Radfahrer, Reiter und Hundebesitzer schufen sich wilde Trampelpfade, die die Tierwelt in dem wertvollen Gebiet gefährden. Städteübergreifend soll dem nun Einhalt geboten werden.

Querfeldein durch sensible Bochumer Feuchtgebiete

Bochum und Dortmund haben gemeinsam ein „Wegekonzept“ ausgeklügelt. Denn weil es keine konkreten Wegeführungen gibt, die dem Natur- und Artenschutz in diesem Landschaftsraum Rechnung tragen, gibt es seit Jahren Probleme mit der Besucherlenkung,. Die Erholungssuchenden laufen und fahren querfeldein auch durch sensible Röhricht- und Feuchtgebiete.

Da das Gebiet laut Umweltamt besonders zur Brut- und Amphibienlaichzeit gegenüber Störungen äußerst empfindlich ist, stellen die zahlreichen freilaufenden und in den Amphibienlaichgewässern badenden Hunde eine zusätzliche erhebliche Beeinträchtigung dar. Hinzu kommen das Reiten außerhalb der ausgewiesenen Reitwege, gelegentliches Mountainbiking sowie in selteneren Fällen auch das Grillen und Campieren im Wald.

Stadt Bochum beauftragte Planungsbüro mir dem Konzept

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Von Bochumer Seite wurde das Büro „Freiraumplanung Neitzel“ beauftragt, ein Entwurfskonzept zur Neuordnung des Wegesystems im Naturschutzgebiet Oberes Oelbachtal zu erarbeiten. Um das Verhalten der Menschen zu sensibilisieren, schlug Kirstin Nieland, Mitglied im Naturschutzbeirat, bereits vor einem Jahr vor, Umweltbildung in Schulen und Kindergärten sowie einen Naturlehrpfad anzubieten.

Auch diese Spaziergänger schaffen sich eigene Trampelpfade durch das Landschaftsschutzgebiet.
Auch diese Spaziergänger schaffen sich eigene Trampelpfade durch das Landschaftsschutzgebiet. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Ziel ist eine rechtlich sichere Wegenutzung, um den Naherholungsdruck aus dem Kerngebiet zu lenken und die Störungen auf die Tierwelt soweit möglich zu unterbinden. Auch ordnungsbehördliches Eingreifen soll damit ermöglicht werden.

Unzulässige Pfade beseitigen

Bochum stellt Natur in acht Gebieten unter strengsten SchutzDazu sollen, unzulässige Wege und Trampelpfade reduziert bzw. beseitigt, ergänzende Wege angelegt werden, die nutzbaren Wege mit Beschilderung und Wegemarkierungen ausgewiesen werden. Die ­Ge- und Verbote im Naturschutzgebiet sowie in den angrenzenden Landschaftsschutzgebieten sollen in verständlichen Piktogrammen dargestellt werden.

Auch die Stadt Dortmund hat ein Konzept entwickelt, das an das Bochumer Modell anknüpft. Danach sollen ebenfalls unzulässige Wege beseitigt und offiziell zu nutzende Wege mit Schildern und Markierungen gekennzeichnet werden. Die Besucher sollen insbesondere aus dem Quellbereich südlich der Kleingartenanlage herausgehalten werden und diesen nicht weiter kreuzen. Weiterhin sollen an zwei Stellen Bohlenbrücken errichtet werden, um bei der Überquerung die Uferbereiche der Bäche nicht weiter zu belasten.

Städte arbeiten zusammen

Da das Konzept eine sinnvolle Ergänzung zur Bochumer Wegeführung darstellt, werden nun im Zuge einer ganzheitlichen Betrachtung des Gebietes Gespräche zwischen den Unteren Naturschutzbehörden Bochum und Dortmund zum weiteren Vorgehen geführt. Insgesamt zeichne sich eine für den Naturschutz wie auch die Erholungssuchenden sinnvolle Lösung über eine klar erkenntliche Wegeführung und ein Rundwegesystem ab, so das Urteil des Grünflächenamtes. Im Weiteren wird nun die Finanzierbarkeit geprüft.

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