Bochum-Wiemelhausen. Wegen Kanalbaus ist die Zufahrt zu zwei Grundschulen in Bochum-Wiemelhausen versperrt. Das sorgt für gefährliche Wendemanöver von Elterntaxis.

Das Problem mit Elterntaxis haben die Don-Bosco-Schule und die Friederikaschule in Bochum-Wiemelhausen nicht exklusiv – und auch nicht erst seit heute. Doch die Situation morgens vor den beiden Grundschulen wurde deutlich verschärft, seit in der Friederikastraße der Kanal erneuert wird. Denn dadurch ist die direkte Zufahrt zu den Schulen versperrt.

Eltern, die ihre Kinder zu den beiden Grundschulen (zusammen ca. 400 Schüler) bringen, fahren nun über die engen Wohnstraßen Farn- und Arnikastraße – direkt vor die Eingänge der Schulen auf der Knepperstraße. Die Sackgassensituation, eine fehlende Wendemöglichkeit und die Enge der Straßen machen das Ganze problematischer, als es ohnehin schon war. Mit der Folge, dass die Minis dort – entlang der eigentlich ruhigen Nebenstraßen – auf ihrem sonst so sicheren Fußweg auf dem Bürgersteig gefährdet sind.

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Dieses Problem macht vielen Eltern, deren Kinder über Farn- und Arnikastraße zur Schule gehen, große Sorgen. Das geht schon so weit, dass einige von ihnen ihre Kinder jetzt selbst auch mit dem Auto fahren. „Und das wollen wir ja gerade nicht“, sagt Elisabeth Hennecke, Leiterin der Don-Bosco-Grundschule. Deshalb wird von Kollegium, Eltern und auch der Polizei an einer Lösung gebastelt.

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Eine Idee, wie die „Zu-Fuß-Kinder“ besser geschützt werden können, gibt es bereits. „Auf Initiative unserer Eltern wollen sich immer zwei von ihnen an den Straßenmündungen postieren und aufpassen“, verrät Elisabeth Hennecke. „Wir sind gerade daran, einen Plan auszuarbeiten.“

Baustelle bleibt bis April 2021 bestehen

Auch Angela Heininger, Leiterin der benachbarten Friederika-Schule, beobachtet immer wieder „sehr gefährlich Wendemanöver“. Speziell in der Zufahrt zur Schule, die viele Eltern nutzten, um zurückzusetzen. „Zum Glück ist noch nie etwas passiert.“

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Immerhin habe sie beobachtet, dass bei einigen Eltern ein gewisses Umdenken eingesetzt habe. „Die sehen ja auch selbst die Gefahren.“ Offenbar positiv ausgewirkt hat sich, dass Heininger Klassen- und Schulpflegschaften mit eingebunden hat. Das Gespräch mit den Eltern sei sehr wichtig. „Wir können ja nur appellieren, keine Verbote erteilen.“

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Beide Schulleiterinnen halten auch engen Kontakt zur Polizei. „Wenn es überhandnimmt mit den Elterntaxis, bestelle ich den Bezirksbeamten“, sagt Angela Heininger. Ähnlich verfährt auch Kollegin Hennecke. „Die Polizei ist immer wieder mal in Zivil da“, verrät sie.

CDU sieht Handlungsbedarf

Das Thema Elterntaxis vor den beiden Grundschulen im Ehrenfeld hat auch die CDU aufgegriffen. Aus Sicht der Christdemokraten „besteht dringender Handlungsbedarf zur Gewährleistung der Sicherheit der Schülerinnen und Schüler“.

Die CDU-Fraktion fragt daher bei der Stadt an, welche Möglichkeiten zur kurzfristigen Abhilfe man im Rathaus sieht. Zudem fragt die CDU nach der Frequenz der Verkehrsüberwachung und nach möglichen „verkehrslenkenden Maßnahmen“, um die Eltern dazu anzuhalten, die Kinder nicht direkt vor den Schulen sondern im weiteren Umfeld abzusetzen. Als Anregung werden Einbahnstraßenregelungen und Halteverbote ins Spiel gebracht.

Das ist auch gut so, denn eine Entspannung der Situation ist vorerst nicht in Sicht. Die Kanalbaustelle an der Friederikastraße zwischen Gabelsbergerstraße und Universitätsstraße bleibt nämlich noch bis April 2021 bestehen. Das teilt Christoph Funder, bei der Stadt Bochum für das Baustellen-Marketing verantwortlich, auf WAZ-Anfrage mit. Die Knepperstraße bleibe vorläufig noch gesperrt.

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„Der Kanalbau zwischen Saladin-Schmidt-Straße und Universitätsstraße wird zwar zum Jahresende fertig“, sagt Funder. „Dann aber folgt direkt der Straßenbau.“ Von daher bleibt die Knepperstraße solange noch Sackgasse. Auch die anderen von der Friederikastraße abgehenden Nebenstraße bleiben gesperrt.

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Mit einer kurzzeitigen Ausnahme. Funder: „Die Kreuzung Stolzestraße wird über die Weihnachtszeit aufgemacht. Nach der Pause wird dann aber auch dort wieder gearbeitet.“

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