Ehrenfeld. . In der Friederika-Schule rückt das Lesen in den Fokus: Die Bücherei wurde aufgestockt, eine Lese-Ecke eingerichtet und ein Buchautor eingeladen.
Zum Ende des Schuljahres findet in der Friederikaschule im Ehrenfeld eine ganz besondere Projektwoche statt, die sich auf die weitere Schulzeit der Grundschüler positiv auswirken soll. „Rund ums Buch“ geht es dieser Tage, für die sich Schulleiterin Angela Heininger und ihre Kolleginnen viel haben einfallen lassen, damit „ihre“ Kinder den Spaß am Lesen neu entdecken.
Liegewiese aus Matten
Dafür wurden in erster Linie räumliche Veränderungen vorgenommen. Eine Abstellkammer, die von der Bücherei im Keller abgeht, wurde in den letzten Wochen in eine Lese-Lounge verwandelt. Die Farben Gelb und Grün dominieren den Ruhebereich, in den sich die Kinder künftig zurückziehen können, um in Ruhe ein Buch zu lesen. Gemütlicher zum Schmökern können sie es kaum haben: Aus runden Matten wurde eine Liegewiese gebastelt, auf der viele Kissen liegen. „Ist toll geworden“, freut sich Schulleiterin Heininger und sitzt schon mal Probe. Gleich, wenn die neue Lese-Ecke offiziell eingeweiht wird, bekommen die Kinder sie das erste Mal zu Gesicht.
Eltern unterstützen das Projekt
Mit dabei ist dann auch Jürgen Banscherus. Der Kinder- und Jugendbuchautor aus Hattingen hat soeben Schülern der Klassen eins und zwei vorgelesen. Gleich geht es weiter zur nächsten Lesung für etwas ältere Kinder. Banscherus hat großen Spaß daran. Mit vollem Körpereinsatz liest er aus seinen Büchern vor und bezieht die kleinen Zuhörer dabei auch immer wieder mit ein. Am Ende dürfen die Schüler ihren Gast mit Fragen löchern und sich hinterher auch noch ein Autogramm abholen.
„Ich vergesse nie, was ein Buch bedeutet.“
„Wir haben uns bei unserer Projektwoche ganz bewusst für einen Autor aus der Region entschieden, dessen Bücher den Kindern auch aus unserer Bücherei bekannt sind“, sagt Angela Heininger. „Wichtig war uns, zum Thema Buch einen authentischen Menschen und eine markante Stimme zu haben.“ Für die Schulleiterin ist Lesen „eine Schlüsselkompetenz, die wir betonen und fördern wollen“. Heininger: „Ich liebe zwar die neuen Medien, aber ich vergesse nie, was ein Buch bedeutet.“ Dies möchten sie und ihre Kolleginnen auch den Kindern vermitteln. Mittels dieser Projektwoche, unbedingt aber auch darüber hinaus.
Friederikaschule: 180 Kinder aus 15 Nationen
Die zweizügige Friederikaschule besuchen aktuell 180 Kinder. Aus 15 Nationen. Die Integration funktioniere super, sagt Schulleiterin Angela Heininger.
127 der Schüler werden nach Schulschluss im Offenen Ganztag betreut. Heininger: „Wir haben viele berufstätige Eltern.“
Bestand aufgestockt
Deshalb wurde bereits der Bestand der Bücherei aufgestockt. Und das Lesen ist fest im Stundenplan verankert. Beides werde von den Schülern gut angenommen, stellt Angela Heininger fest. Autor Jürgen Banscherus richtet zudem einen Appell an Kinder: „Ich hoffe, dass viele von Euch in die Lese-Lounge gehen. Und Euch zum Geburtstag vielleicht mal wieder ein Buch wünscht.“
Eltern haben geholfen, neuen Raum zu streichen
Um dies zu erreichen, nimmt Angela Heininger auch die Eltern mit ins Boot. Schwierig ist das nicht. „Hier machen alle toll mit“, lobt die Schulleiterin. Vor allem der Förderverein unterstütze die Schule enorm. „Der Autor, die neuen Bücher, die Lese-Lounge – alles wird vom Förderverein mitfinanziert“, sagt Heininger. Eltern haben geholfen, den neuen Raum zu streichen. Und einige wollen künftig selbst – teils mehrsprachig – Lesungen für die Kinder geben.