Bochum. Nach den Herbstferien müssen die Schüler in Bochum wieder eine Maske tragen. Einige waren am Montag in Quarantäne. Die Stimmung ist angespannt.

Mit dem Schulstart nach den Herbstferien gibt es für die Schülerinnen und Schüler in Bochum neue Corona-Regeln zu beachten. Sie müssen ab Klasse fünf auch während des Unterrichts wieder einen Mund-Nasen-Schutz tragen, so sieht es die Landesregierung NRW zunächst bis zu den Weihnachtsferien vor. Die Schulen in Bochum sind darüber erleichtert.

„Die Schüler sind das schon gewohnt. Im Sommer ist es zu warm, im Winter dann zu kalt. Wir müssen jetzt schauen, wie das in den nächsten Wochen klappt“, sagt Schulleiter Michael Braß zum Thema Lüften an seiner Schule.
„Die Schüler sind das schon gewohnt. Im Sommer ist es zu warm, im Winter dann zu kalt. Wir müssen jetzt schauen, wie das in den nächsten Wochen klappt“, sagt Schulleiter Michael Braß zum Thema Lüften an seiner Schule. © FUNKE Foto Services | Ingo Otto

An der Erich-Kästner-Schule geht es erst einmal so weiter wie es vor den Ferien lief – einzige Änderung ist die Maskenpflicht. „Das wird unterschiedlich bewertet. Teile finden, dass sie dringend notwendig ist. Bei anderen gibt es Ängste und Sorgen, weil Schülerinnen und Schüler die Maske nun acht Stunden am Stück tragen müssen“, teilt die stellvertretende Schulleiterin Ute Dörnemann mit.

„Wir hatten die ganze Zeit das Gebot, eine Maske zu tragen. Trotzdem gab es immer wieder Schüler, die sich nicht daran gehalten haben“, sagt Michael Braß, Leiter der Heinrich-von-Kleist-Schule. Die neue Regel mache dies nun leichter. In dem Gymnasium in Gerthe versuchen Schüler und Lehrer sich derzeit noch im Dauerlüften – solange das wettertechnisch möglich ist. „Die Schüler sind das schon gewohnt. Im Sommer ist es zu warm, im Winter dann zu kalt. Wir müssen jetzt schauen, wie das in den nächsten Wochen klappt“, so Braß.

Einige Bochumer Schüler sind nach Urlaubsreise in Quarantäne

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An der Heinrich-von-Kleist-Schule fehlten am Montag Schüler, die in Quarantäne sind, weil sie aus einem Risikogebiet im Ausland nach Bochum gereist sind. „Das sind Schüler, die in ein Urlaubsland gefahren sind, das vorher noch kein Risikogebiet war, zum Zeitpunkt der Rückreise aber schon“, erklärt Blaß. Generell gilt in NRW: Wer aus einem Risikogebiet aus dem Ausland zurückkommt, muss sich auf das Coronavirus testen lassen und sich isolieren, bis ein negatives Testergebnis vorliegt. Währenddessen sollen Kinder nicht in die Schule gehen.

Corona in Bochum: Stimmung bei Lehrern in angespannt

Kerstin Guse-Becker, Schulleiterin der Märkischen Schule Wattenscheid, hat Schülerinnen und Schülern empfohlen, sich dick anzuziehen, wenn sie zu Schule kommen. „Zum Glück heizen sich die Räume nach dem Lüften schnell wieder auf“, sagt sie,
Kerstin Guse-Becker, Schulleiterin der Märkischen Schule Wattenscheid, hat Schülerinnen und Schülern empfohlen, sich dick anzuziehen, wenn sie zu Schule kommen. „Zum Glück heizen sich die Räume nach dem Lüften schnell wieder auf“, sagt sie, © Funke Foto Services GmbH | Bastian Haumann

Insgesamt sei die Stimmung an der Gesamtschule in Querenburg etwas angespannt, vor allem seitens des Lehrerkollegiums. „Wir sind alle etwas in Wartestimmung aufgrund der steigenden Zahlen. Wir wissen nicht, ob und wann es einen Teillockdown oder eine Klassenschließung geben könnte“, sagt Dörnemann. Das Kollegium bereite sich darauf vor, wenn nötig schnell vom präsenten zum digitalen Unterricht wechseln zu können. Auch die Oberstufenschüler seien beunruhigt: „Gerade die Schüler, die jetzt kurz vorm Abitur stehen. Wir versuchen, da zu beruhigen und den Präsenzunterricht möglichst aufrecht zu erhalten“, so die stellvertretende Schulleiterin.

Das Thema „Lüften“ bereitet den Lehrern an der Heinrich-Böll-Gesamtschule Sorge. Vorgabe vom Land ist, dass nach spätestens 20 Minuten für fünf Minuten durchgelüftet werden muss. „Das ist schön und gut, aber nur begrenzt umsetzbar“, so Schulleiter Kristian Reichstein. Er ist froh, dass es in der Grummer Schule in allen Klassenräumen die Möglichkeit zum Lüften gibt, doch trotzdem: „Das hält natürlich sehr vom Unterricht ab.“

Busse in Bochum sollen Montag sehr voll gewesen sein

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Den Schülern der Märkischen Schule wurde empfohlen, sich warme Sachen anzuziehen. „Zum Glück heizen sich die Räume nach dem Lüften schnell wieder auf“, sagt Schulleiterin Kerstin Guse-Becker. Die Umsetzung der Maskenpflicht habe an ihrer Schule gut geklappt. Auffällig sei am ersten Montag nach den Herbstferien jedoch eines gewesen: „Die Busse müssen sehr voll gewesen sein, dadurch sind viele Schüler zu spät gekommen“, so Guse-Becker.

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Maskenpflicht im Unterricht

Die wichtigste Änderung der Corona-Regeln an Schulen: Schüler ab der fünften Klasse müssen auch im Unterricht wieder eine Mund-Nasen-Bedeckung tragen. Damit reagiert die Landesregierung auf stetig steigende Neuinfektionszahlen.

Die Wiedereinführung der Maskenpflicht soll zunächst bis zu den Weihnachtsferien am 22. Dezember gelten. Im Schulgebäude und auf dem -gelände gilt sie weiterhin landesweit – also auch für Grund- und Förderschüler der Primarstufe. Plexiglasvisiere werden als Alternative nicht akzeptiert. NRW hatte bereits nach den Sommerferien ab Mitte August für etwa zweieinhalb Wochen eine damals noch von vielen heftig kritisierte Maskenpflicht auch im Unterricht.

Dass Busse vermehrt überfüllt waren, kann die Bogestra nicht bestätigen. „Mit dem heutigen Tag haben wir wieder eine Maximaltaktung eingesetzt“, teilt Sprecher Christoph Kollmann auf Anfrage mit. Schulleitungen hätten bei Problemen immer die Möglichkeit, sich an den Nahverkehrsbetrieb zu wenden. Die Bogestra wolle beobachten, wie es in den nächsten Tagen läuft. Kollmann: „Nach einem Tag ist es schwierig, eine Schlussfolgerung zu ziehen.“