Bochum-Goldhamme. Als letzte Maßnahme im Stadtumbau in Bochum-Goldhamme wird die Vereinsstraße neu gestaltet. Dazu werden viele Bäume gefällt und neue angepflanzt.

Der Stadtumbau Westend ist beendet. Der Ortsteil Goldhamme ging mit neuerlichen Fördermitteln in die Verlängerung, weil dort städtebauliche und soziale Veränderungen zunächst auf keinen fruchtbaren Boden fielen. Doch nun ist auch dort Schluss – wenn auch nicht so ganz. Denn noch stehen Straßenumbauten an. Der letzte betrifft die Vereinsstraße.

Im Rahmen des Stadtumbaus wurde bereits die Stadtteilachse Normannen-/Gotenstraße umgestaltet und im Juli 2018 fertiggestellt. Als weitere Maßnahmen sind Umbauten der Cramerstraße, Goldhammer Straße, Cherusker- und Alemannenstraße sowie der Thüringer Straße derzeit im Bau. Im nächsten Jahr beendet die Vereinsstraße die Maßnahmen. Nach Wunsch der Bürger sollen Parkplätze und Grün erhalten bleiben, „eine Herausforderung“, so Thomas Plackert vom Tiefbauamt in der jüngsten Sitzung des Bezirks Mitte.

Veränderungen bei den Parkplätzen

Auf der Vereinsstraße werden die Baumstandorte neu geordnet, nachdem die Stadtwerke ihre Versorgungsleitungen verlegt haben. Einige Bäume werden gefällt, andere neu angepflanzt. „Das erhöht die Zahl der Bäume von 22 auf 31“, so Plackert weiter.

Es gibt auch Veränderungen bei den Parkplätzen: Von heute 77 fallen 19 weg. Eventuell bestünde die Möglichkeit, eine Baulücke als Parkplatz zu nutzen, „doch dort stehen viele Bäume“. An vielen Stellen ist geplant, die Gehwege zugunsten von mehr Barrierefreiheit zu verbreitern. Zudem bekommt die Vereinsstraße eine neue Fahrbahn auf ganzer Länge.

Straße hat Gartencharakter

Nach Ansicht der Stadt hat die Vereinsstraße ein Alleinstellungsmerkmal im Quartier: Durch die prächtigen Straßenbäume, die die Fahrbahn dicht an dicht säumen und teils inmitten der Straße wachsen – die mehrstämmige Felsenbirne, die Robinie mit ihren ausladenden Kronen – bekommt die Straße eine Gartencharakter. Und dennoch sollen viele Bäume gefällt werden.

Noch einmal sieben Millionen Euro für Goldhamme

Der Stadtumbau Westend begann 2007 für die Quartiere Goldhamme, Stahlhausen und Griesenbruch. Elf Millionen Euro wurden bis Ende 2013 investiert. 80 Prozent kamen von Land, Bund und EU.

Mit städtebaulichen und sozialen Projekten wurden sie aufgewertet, allein in Goldhamme trugen sie keine Früchte. Auch die Bürgerbeteiligung ließ zu wünschen übrig. So wurde die Förderung dort verlängert. Die Investition für Goldhamme betrug sieben Millionen Euro.

Im ersten Abschnitt (Goldhammer- bis Bruktererstraße) stehen die Robinien dicht an den Hausfassaden und haben einen einseitigen Wuchs und Schiefstand entwickelt. Alle Bäume stehen in Hochbeeten. Die in den 80er Jahren angelegten Baumbeete mit Betonpalisaden sind inzwischen zu klein geworden und werden von den Wurzeln aufgebrochen. Grundsätzlich werden von der Stadt Bochum niveaugleiche Varianten gewünscht. Die Planung sieht bis auf den Erhalt der Hainbuchen an der Ecke Bruktererstraße eine komplette Neupflanzung zur langfristigen Sicherung eines gesunden Baumbestandes vor.

Einige Robinien dürfen stehenbleiben

Zwischen Brukterer- und Wattenscheider Straße haben sich die Bäume nach Ansicht der Stadt besser entwickelt. Hier dürfen demnach die Robinien stehen bleiben – auch, wenn sie sich nicht mehr als Straßenbäume eigneten. Doch in den Engstellen der Straße wird auch in diesem Abschnitt gefällt und neu gepflanzt mit zwei weiteren Arten, Hopfenbuche und Rotahorn sowie weitere Felsenbirnen. Von den vorhandenen 22 Bäumen werden 14 gefällt. Künftig werden 31 Bäume die Vereinsstraße begrünen.

Die Gesamtkosten für die Umgestaltung schätzt die Stadt auf 600.192 Euro, die Deckenerneuerung wird rund 80.000 Euro kosten. Für die Baumstandorte werden 275.000 Euro veranschlagt, für den Straßenbau 167.000 Euro. Die Umgestaltung ist für das nächste Jahr vorgesehen und soll ca. acht Monate dauern. Anliegerbeiträge, so betonte die Verwaltung, würden nicht erhoben.