Bochum. Die Bochumer Krankenhäuser reagieren auf die rasant steigenden Corona-Zahlen. Drei von vier Kliniken kehren zum generellen Besuchsverbot zurück.

Angesichts rasant steigender Corona-Zahlen kehren drei Krankenhäuser in Bochum zu ihrem generellen Besuchsverbot zurück. Nur das Katholische Klinikum belässt es bei der aktuellen Regelung. „Dabei sind wir aber flexibel und beobachten intensiv die Infektionsentwicklung“, teilt ein Kliniksprecher mit.

Nachdem Bochum in der vergangenen Woche den kritischen Wert von 50 Neuinfektionen binnen sieben Tagen pro 100.000 Einwohner überschritten hatte, war das Bergmannsheil die erste Klinik, die die Türen wieder für Besucher schloss. Die Besuchszeiten am Wochenende sind seit Freitag ausgesetzt. Ausgenommen sind nur medizinisch notwendige und dienstliche Patientenbesuche.

Corona in Bochum: Kliniken wollen Patienten und Mitarbeiter schützen

„Uns ist bewusst, dass der Besuchsstopp vor allem für unsere stationären Patienten enorme Einschränkungen bedeutet“, sagt Anne Elvering, Kaufmännische Direktorin des Bergmannsheils. „Doch nur so kann es uns gelingen, eine weitere Ausbreitung und das Hineintragen des Virus in die Klinik bestmöglich zu unterbinden.“

Zu Wochenbeginn folgte das Knappschaftskrankenhaus Langendreer. Auch hier konnten Patienten bisher samstags und sonntags in einem Zeitkorridor von jeweils vier Stunden Verwandte und Freunde empfangen. Auch hier gilt ab sofort ein striktes Besuchsverbot. „.Um das Risiko eines unbewussten Eintragens des Virus in die Klinik so gering wie möglich halten, sind bis auf Weiteres keine Patientenbesuche mehr möglich. Die Betriebsleitung bittet um Verständnis für diese sowohl für Patienten als auch deren Angehörige einschneidende Maßnahme. Jedoch können nur auf diese Weise bei den aktuellen Infektionsdaten sowohl Patienten als auch Mitarbeiter besser geschützt werden“, bekräftigt Kliniksprecherin Bianca Braunschweig.

Auch Augusta-Klinik hat reagiert

Nunmehr hat auch das Augusta-Krankenhaus reagiert. Erst vor einem Monat war das Besuchsverbot aufgehoben worden. Nun heißt es: Kommando zurück. „Wir haben aufgrund der steigenden Zahlen schon am Freitag kurzfristig die Besuchsmöglichkeit für alle unsere Standorte gestoppt, also Bochum-Mitte, Bochum-Linden und Hattingen“, teilt Sprecherin Maren Middeldorf auf WAZ-Anfrage mit. „Wir werden die Besuche natürlich wieder ermöglichen, sobald sich die Lage verbessert“, kündigt sie an. In Härtefällen seien Ausnahmen weiterhin möglich, müssten aber mit dem behandelnden Arzt abgestimmt werden.

Klinikum: Jeden Besuch sorgsam abwägen

Bislang habe es durch Besucher in den Krankenhäusern keine Corona-Ansteckungen gegeben, berichtet das Katholische Klinikum Bochum. Daher bleibe es vorerst bei den Öffnungszeiten.

Allerdings warnt die Klinik: „Jeder Besuch sollte zum Schutz der Angehörigen sehr sorgsam abgewogen werden. Auf die Einhaltung der notwendigen Hygieneregeln muss konsequent geachtet werden.“

Das Katholische Klinikum u. a. mit dem St.-Josef- und St.-Elisabeth-Hospital und dem Martin-Luther-Krankenhaus in Wattenscheid belässt es hingegen bei der derzeitigen Praxis. Möglich sind danach Besuche an Samstagen, Sonntagen und Feiertagen von 10 bis 11.30 Uhr und von 15 bis 17 Uhr sowie werktags in Ausnahmefällen nach ausdrücklicher Zustimmung des behandelnden Arztes von 15 bis 17 Uhr.

Katholisches Klinikum bleibt bei der bisherigen Regelung

„Unsere Regelungen waren von Anfang an sehr strikt und sind es bis heute“, betont Kliniksprecher Jürgen Frech. Besuch empfangen zu dürfen, und sei es auch nur in einem sehr beschränkten Rahmen, sei für die Patienten aber wertvoll. „Das haben unsere Erfahrungen deutlich gezeigt.“