Bochum-Werne. Die verschärften Corona-Auflagen machen den Bochumer Vereinen zu schaffen – wie sich am Beispiel des Ludwig-Steil-Haus-Vereins in Werne zeigt.

Zu „einer verantwortungsvollen Normalität“ wollten sie zurückkehren im Ludwig-Steil-Haus-Verein in Bochum- Werne . Das Konzept stand, erste Gruppen aus dem Stadtteil trafen sich auch schon wieder. Und dann das: Die Zahl der Coron a -Infizierten steigt. Und mit ihr die Verschärfung der Auflagen. Mit der Folge, dass der Betrieb im Bürgertreff des Ludwig-Steil-Haus-Vereins (LSH) wieder zum Erliegen gekommen ist.

Bürgerstammtisch, evangelische Frauenhilfe, Männergesangverein – „sämtliche Treffen und Proben finden jetzt erstmal wieder nicht statt“, sagt Kurt Mittag, der erste Vorsitzende des LSH, hörbar konsterniert. Einzig der Handarbeitskreis, ohnehin nur eine kleine Runde, und der ebenfalls überschaubare Spielekreis träfen sich weiterhin. Ansonsten bleiben die Lichter aus in den Räumen am Werner Hellweg.

„Das ist wirklich bitter“, sagt Kurt Mittag und spricht von „einem richtigen Schlag“. Viel Geld gehe dem Verein durch Corona verloren. Mittag rechnet mit einem Minus von bis zu 10.000 Euro. „Ohne die Veranstaltungen fehlen uns die Einnahmen. Seit Mitte März fanden keine Konzerte mehr statt, da fehlen dann monatlich bis zu 800 Euro. Auch das Sommerfest hätte um die 2500 Euro gebracht.“

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Hinzu kommen die vielen privaten Feiern. Für 100 Euro kann man den Bürgertreff mieten. „Fast an jedem Wochenende waren die Räume reserviert“, sagt Kurt Mittag, auch das Geld fehle. Zum Glück habe man vom Land einen Überbrückungszuschuss in Höhe von 6600 Euro bekommen, „den wir nicht zurückzahlen müssen. Das verschafft uns Luft“. Man komme also wohl unbeschadet über den Winter.

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Als Ausgabestelle der Wattenscheider Tafel bleibt der Bürgertreff mittwochs weiterhin geöffnet. Auch hier gelten strenge Sicherheitsauflagen. Mittag: „Wir haben uns von Rewe Mert Einkaufswagen geliehen. Wir lassen immer eine Person mit Wagen ein. Dieser wird bei jedem Wechsel desinfiziert.“

Dankbar ist Kurt Mittag den vielen Vereinen, die sich auch in der bisherigen Corona-Zeit an den Kosten für den Bürgertreff beteiligt haben, obwohl sie diesen für ihre Treffen nicht nutzen konnten. „Da herrscht bei uns eine große Solidarität“, freut er sich.

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