Bochum. Der Inzidenzwert in Bochum steigt weiter. Er liegt jetzt bei 56. Oberbürgermeister Eiskirch appelliert: „Wir müssen uns alle am Riemen reißen.“
Die Corona-Lage in Bochum bleibt angespannt. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt weiter an. Am Freitagnachmittag meldete die Stadt 56 Neuerkrankungen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen. Am Donnerstag hatte der Wert bei 52,8 gelegen.
Laut Gesundheitsamt gibt es seit Ausbruch der Pandemie jetzt insgesamt 1697 bestätigte Ansteckungen in Bochum – 51 mehr als am Vortag. 282 Bürger sind aktuell infiziert: eine Zunahme von 32 Erkrankten. 17 Patienten müssen in Krankenhäusern behandelt werden, davon sechs auf Intensivstationen. Dort seien die Kapazitäten für Covid-19-Patienten aber nach wie vor ausreichend, betont das Katholische Klinikum, das wie die anderen Bochumer Krankenhäuser seine Intensivbetten und Beatmungsplätze im Frühjahr massiv aufgestockt hatte.
Corona in Bochum: Neue Bestimmungen sind jetzt in Kraft
Am Donnerstag war der Corona-Warnwert von 50 in Bochum erstmals überschritten worden. Das hat Folgen. Die Stadt setzt seit heute (16.) deutlich verschärfte Regeln zur Bekämpfung der Pandemie in Kraft. So dürfen in der Öffentlichkeit höchstens fünf Personen zusammenkommen. Nur, wenn sie aus maximal zwei Haushalten kommen oder in gerader Linie verwandt sind, dürfen es mehr sein. Bei privaten Feiern in Gaststätten soll laut Landesverordnung die Obergrenze zehn gelten.
In der Gastronomie wird eine Sperrstunde ab 23 Uhr eingeführt. Sie gilt bis 6 Uhr. Betroffen ist vor allem das Bermudadreieck, wo der Zapfenstreich am heutigen Freitag erstmals umgesetzt werden muss. Zudem ist während der Sperrstunde im gesamten Stadtgebiet der Verkauf von Alkohol verboten, etwa an Tankstellen, Kiosken und in Supermärkten. Das wird auch engmaschig kontrolliert, kündigt Stadtsprecher Peter van Dyk an.
Bermudadreieck droht heute erste Sperrstunde
Derweil hat sich Oberbürgermeister Thomas Eiskirch (SPD) in einer Videobotschaft an die Bürger gewandt. „Alle Regeln helfen nur, wenn wir sie auch befolgen und jede und jeder Verantwortung für sich selbst und andere übernimmt“, appelliert Eiskirch und mahnt, die Abstands- und Hygieneregeln konsequent zu befolgen: „Wir müssen uns wieder alle am Riemen reißen, damit die jetzige Situation beherrschbar bleibt.“ Das Video ist online abrufbar: https://youtu.be/Y3iumsLqlCc
Weihnachtsmarkt bleibt weiter fraglich
Nach wie vor offen ist, ob das Überschreiten des Corona-Warnwertes 50 Einfluss auf den Weihnachtsmarkt in der Bochumer Innenstadt hat.
Die Stadt verweist weiterhin auf das Genehmigungsverfahren für das Hygienekonzept, das die Bochum Marketing GmbH als Veranstalter vorgelegt hat.
Deren Sprecher Christian Gerlig betont: „Wir passen fast täglich unser Konzept an und reagieren auf die sich laufend ändernden Vorgaben.“
Der Weihnachtsmarkt mit 200 Hütten soll am 19. November beginnen.
Angesichts der steigenden Infektionszahlen ruft der Krisenstab der Stadt Bochum dazu auf, verstärkt die Mund-Nasen-Bedeckungen zu nutzen, zum Beispiel beim Besuch stark frequentierter Einkaufszonen oder Freizeitbereiche. Das soll in Kürze auch in einer städtischen Verfügung festgezurrt werden. Bei Konzerten und Sportveranstaltungen ist die Maske nun auch auf dem Sitz- und Stehplatz Pflicht.
Schulen: Stadt verweist auf Landeserlasse
Wie es für die Schulen nach den Ferien und die Kitas schon jetzt weitergeht, steht derzeit noch nicht fest. „Wir halten uns da komplett an die Landeserlasse und entscheiden nichts selbst“, so Stadtsprecherin Charlotte Meitler. Auch zu möglichen Vorgaben oder Ratschlägen, die die Stadt an die Kitas weitergeben könnte, äußerte sie sich nicht.
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