Bochum-Langendreer. Bald ist sie fertig, die neue Strecke der Straßenbahnlinie 310 zwischen Bochum und Witten. Aktuell wird am Lückenschluss gearbeitet.
Was lange währt… In gut einem Monat geht die neue Strecke für die Straßenbahnlinie 310 (und – neu – die 309) zwischen Bochum und Witten – durch Langendreer-Dorf – in Betrieb. Nach mehr als acht Jahren Bauzeit. Eigentlich sollten es nur fünf sein.
Am Samstag, 31. Oktober, ist es soweit. An diesem Tag wird die komplette Strecke eröffnet. Um den Herausforderungen der Corona-Pandemie gerecht zu werden und dieses Ereignis trotzdem angemessen begehen zu können, ist für diesen Tag Folgendes geplant: Zum einen sollen im Bereich der Stadtgrenze Bochum/Witten zwei Variobahnen getauft werden – coronabedingt nur in einem begrenzten Kreis.
Zum anderen macht die Bogestra zur Eröffnung der neuen Strecke ein Freifahrtangebot. Die Bürger haben die Möglichkeit, bereits vor Aufnahme der planmäßigen Fahrten am darauffolgenden Sonntag, 1. November, die Strecke zwischen Langendreer und Heven in den neuesten Straßenbahnen zu erleben.
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Dazu werden schon am Samstag für mehrere Stunden moderne Variobahnen dort unterwegs sein, die in dieser Zeit kostenlos genutzt werden können. Die Variobahnen – 30 Meter lange Niederflurstraßenbahnen mit Klimatisierung, Videoschutz und Klapprampen – treten im Liniendienst an die Stelle der mehr als 40 Jahre alten Straßenbahnen mit Stufen.
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Im Zusammenspiel der Linien 309 und 310 gibt es durch die neue Strecke nun eine Straßenbahnverbindung im Viertelstunden-Takt zwischen dem Marktplatz in Langendreer und Witten-Heven. Errichtet wurden dafür weitere 2600 Meter Straßenbahnstrecke.
Früher fuhr die 310 im 20-Minuten-Takt über Kaltehardt, nun über Unterstraße und Hauptstraße – inklusive Anschluss zum S-Bahnhof. Diesen steuert seit 2017 auch die Linie 302 regelmäßig an, die bis dahin stets auf Höhe von Mark 51/7 (ehemaliges Opel-Werk 1) endete.
Keine Vollsperrung
Aktuell werden an der Bochumer Straße, kurz hinter der Stadtgrenze Bochum/Witten, die neu verlegten Gleise an die alten angeschlossen. Dazu wurde im Laufe des Sonntags auf der Höhe Papenholz der Autoverkehr von der bisherigen Ersatzfahrbahn auf die gegenüberliegende fertiggestellte Fahrbahn verlegt. Eine Vollsperrung ist für den Lückenschluss nicht nötig.
Bis zur Fertigstellung verkehren auf den Linien 310 und 309 zwischen Langendreer-S-Bahnhof und Heven-Dorf nun wieder ausschließlich Busse. Und: Bis zur Inbetriebnahme der neuen Straßenbahn-Haltestelle Papenholz halten die Busse nicht am Papenholz.
Aber nicht nur die Gleise wurden verlegt und die Fahrleitung errichtet, auch die unterirdischen Ver- und Entsorgungsleitungen wurden erneuert. Das alles dauerte im Verbund drei Jahre länger als geplant. Unter anderem, weil im Bauabschnitt zwischen Langendreer-Markt und S-Bahnhof so viele unbekannte Leitungen im Untergrund gefunden wurden. Das sorgte für eine Verzögerung von zwei Jahren. Dann konnte auch der damals angegebene Termin – Herbst 2019 – nicht eingehalten werden. Unter anderem wegen der Probleme mit der Brücke am Crengeldanz in Witten.
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Diesen Bereich wollten Stadt Witten und Bogestra tieferlegen, damit nicht weiter Lkw an den Oberleitungen hängen bleiben. Da aber die Deutsche Bahn zwischenzeitlich ankündigte, die Brücke komplett neu bauen zu wollen, ließen Stadt Witten und Bogestra von ihren Plänen ab, um kein Geld unnötig zu verpulvern.
Folge: Der letzte Bauabschnitt der Straßenbahnerweiterung endet nun ein gutes Stück vor der Crengeldanz-Brücke und wird später, wenn klar ist, in welchem Umfang die Bahn die Brücke neu baut, erneuert.
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