Bochum/Witten. Ende Oktober soll die neue Straßenbahnlinie zwischen Bochum und Witten wirklich fertig sein. Die Bogestra befindet sich auf der Zielgeraden.

Ende Oktober soll es soweit sein. Dann werden die Straßenbahnlinien 309 und 310 erstmals über die Bochumer Hauptstraße und die Bochumer Straße in Witten bis Witten-Heven fahren – komplett über die entlang der Unterstraße durch Langendreer-Dorf bis zur Stadtgrenze Bochum/Witten neu gebaute Strecke. Die Bogestra läutet den Endspurt ein.

Bogestra biegt auf die Zielgerade: Straßenbahnerweiterung zwischen Bochum und Witten bald fertig

Bevor es aber soweit sein wird, sind noch einige Arbeiten nötig, die zeitnah Schritt für Schritt abgearbeitet werden. So wird jetzt das Teilstück Hauptstraße ab Unterstraße in Fahrtrichtung Witten bis zur Autobahnbrücke A44 in Bochum für den Straßenbahn-Betrieb vorbereitet. Der Gleisbau auf Bochumer Stadtgebiet ist ja bereits abgeschlossen.

Aktuell wird die Fahrleitungsanlage aufgebaut. Nach Prüfung dieser Anlage, wird die erste Straßenbahn – ein Schleifwagen – von der Unterstraße kommend rechts in die Hauptstraße Richtung Witten abbiegen und bis zum Gleiswechsel (Autobahnbrücke) fahren. Dies ist nötig, um die Schienen gründlich zu reinigen und noch einmal zu schleifen, bevor die neuen, niederflurgerechten Variobahnen über die neue Strecke fahren können.

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Dies erfolgt schon jetzt, weil auch die Fahrer im Anschluss noch für den neuen Abschnitt geschult werden müssen. Auf diese kommen ja neue Signale, Weichen und Haltestellen zu. „Das muss jeder mal gemacht haben, ehe wir auf Normalbetrieb umstellen“, erklärt Bogestra-Sprecherin Sandra Bruns. Also werden schon einige Variobahnen durch Langendreer fahren, noch bevor die Strecke endgültig fertig ist. Denn noch immer fehlt der Gleisanschluss hinter der Autobahn, auf der Stadtgrenze Bochum/Witten.

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Der Linienbetrieb soll dann Ende Oktober aufgenommen werden. Solange noch wird die Strecke mit Bussen bedient. Die Straßenbauarbeiten im Bauabschnitt C zwischen Stiftstraße und Stadtgrenze Witten werden fortgesetzt. In bestimmten Randbereichen müssen unter anderem noch Schutzmaßnahmen für den Verkehr eingebaut sowie Markierungs- und Beschilderungsarbeiten ausgeführt werden.

Neue Strecke sollte schon 2017 fertig sein

Ursprünglich sollte der neue Streckenverlauf der 310 schon 2017 fertig sein. Probleme im Bauabschnitt zwischen Langendreer-S-Bahnhof und Langendreer-Markt sorgten für eine Verzögerung von zwei Jahren. Dann konnte auch der damals angegebene Termin – Herbst 2019 – nicht eingehalten werden. Unter anderem wegen der Probleme mit der Brücke am Crengeldanz.

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Hintergrund: Ursprünglich waren die Stadt Witten und die Bogestra davon ausgegangen, selbst den Bereich unter der Brücke für viel Geld tiefer legen zu müssen, damit nicht weiterhin Lkw an den Oberleitungen hängen bleiben – was immer wieder auch zu Behinderungen im Straßenbahnbetrieb führt.

Weil die Deutsche Bahn aber plötzlich ankündigte, bis 2028 die Crengeldanz-Brücke neu bauen zu wollen, musste die Bogestra neu planen. Denn: Warum jetzt viel Geld fürs Tieferlegen ausgeben, wenn die Brücke eventuell ohnehin in ein paar Jahren die passende Dimension erhält? Also wurde der letzten Bauabschnitt um die Hälfte verkürzt. Auf dem noch nicht erneuerten Teilstück fahren die Straßenbahnen die nächste Zeit noch auf den alten Schienen.

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Probleme gab es auch auf dem letzten Bauabschnitt auf der Stadtgrenze Witten/Bochum. Die Bauarbeiten kamen durch ein nicht bekanntes Glasfaserkabel, das quer durch das Baufeld verlief, allerdings nur für kurze Zeit – rund zwei Monate – ins Stocken.

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