Bochum-Grumme. Die Linke wirft SPD und Grünen vor, sich in Sachen Zukunft der VBW-Siedlung in Grumme wegzuducken. Das lassen beide Parteien nicht unkommentiert.
Abriss oder Sanierung? Die Zukunft der Vogelsiedlung in Bochum-Grumme ist inzwischen zum Politikum geworden. Nach CDU und Sozialer Liste hat sich sich nun auch die Linke zu Wort gemeldet und erhebt schwere Vorwürfe in Richtung SPD und Grüne. „Die versuchen ernsthaft, sich vor den Wahlen wegzuducken und nicht zu positionieren“, sagt der „linke“ OB-Kandidat Amid Rabieh. Eine Aussage, die Rot und Grün nicht auf sich sitzen lassen wollen.
„Das Mindeste, was Bürgerinnen und Bürger von Parteien verlangen können, ist, dass sie vor den Wahlen sagen, was sie hinterher machen wollen“, findet Amid Rabieh und weist darauf hin, dass die VBW zu 80 Prozent der Stadt und ihren Tochtergesellschaften gehöre. „Damit hat die Politik ganz direkt die Möglichkeit, die Vernichtung von bezahlbarem Wohnraum und die Vertreibung der Bewohnerinnen und Bewohner zu verhindern.“
Hintergrund: Anwohner der Vogelsiedlung in Grumme (Heckertstraße sowie Amsel- und Lerchenweg) fürchten, die Mieten nicht mehr bezahlen zu können, sollte die VBW die Häuser abreißen und neu bauen lassen. Auch fühlen sie sich schlecht informiert. Von der im Raum stehenden Möglichkeit, die Gebäude abzureißen, habe man nur durch Zufall erfahren.
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Raphael Dittert, Vorsitzender der Grünen in der Bezirksvertretung Bochum-Mitte, kritisiert, dass „die Vogelsiedlung nun zum Wahlkampf-Thema wird“. Zudem seien die Anschuldigungen der Linken haltlos. „Ich kenne das Viertel sehr gut und habe Kontakt sowohl zu Anwohnern als auch zu VBW.“ Der Sanierungsbedarf in der Vogelsiedlung ist aus seiner Sicht klar zu sehen.
SPD: Gutachten für die Vogelsiedlung abwarten
„Ich bin aber zuversichtlich, dass die VBW keine Nachbarschaften zerstören wird und dass kein einziger Anwohner wegziehen muss“, sagt Dittert. Man habe bei der Sanierung der Flüssesiedlung gesehen, dass die VBW verantwortungsvoll mit den Mieterinnen und Mietern umgehe. „Wichtig ist, dass qualitatives Wohnen bezahlbar bleibt.“
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Fakt bleibt für die Grünen, „dass barrierefreier und bezahlbarer Wohnraum in Bochum und auch in diesem Viertel fehlt“. Falls dort also neu gebaut werden sollte, plädieren die Grünen für öffentlich geförderte und barrierefreie Wohnungen.
Auch Holger Schneider, Vorsitzender der SPD in der Bezirksvertretung Bochum-Mitte, steht nach eigenen Angaben in Kontakt zu Anwohnern und VBW. Er wolle und könne jetzt aber keine wilden Versprechungen machen. Für ihn ist das Gutachten der VBW, das über den Zustand der Vogelsiedlung-Häuser Aufschluss geben soll, als Entscheidungsgrundlage abzuwarten. „Erst dann können wir Einfluss nehmen, noch aber fehlen Zahlen, Daten und Fakten.“
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