Bochum-Grumme. Mehreren VBW-Häusern in Bochum-Grumme droht der Abriss. Dagegen protestieren die Bewohner – und erhalten nun weitere Unterstützung.
Noch ist eine endgültige Entscheidung nicht gefallen. Aber es steht zumindest im Raum, dass die VBW Bauen und Wohnen ihre Häuser in der sogenannten Vogelsiedlung in Bochum-Grumme abreißt und neue errichtet. Dagegen machen die Mieter mobil. Den Mieterschutzbund haben sie bereits eingeschaltet und auf ihrer Seite. Nun gibt es weitere Unterstützung – von der Politik.
Viele Bewohner von Heckertstraße sowie Amsel- und Lerchenweg befürchten, die Mieten für Wohnungen in modernen Neubauten nicht mehr bezahlen zu können. Sie würden dann ihre jetzige Bleibe verlieren. Die VBW versichert zwar, dass niemand der Mieter auf der Straße landen werde. Aber eine Garantie auf eine Ersatzwohnung im selben Viertel gibt es auch nicht.
Abriss oder Modernisierung? Bis Ende September will die VBW entschieden haben, wie es mit der Vogelsiedlung weitergehen soll. Für CDU und Soziale Liste ist indes schon klar, wie aus ihrer Sicht entschieden werden müsste. „Ein möglicher Abriss der Häuser ist völlig unverhältnismäßig“, findet Maurice Andree, der Vorsitzende des CDU-Ortsverbandes Grumme, nach dem eine Delegation der Christdemokraten die Vogelsiedlung auf Einladung der Bewohner besucht hatte. „Innen finden sich sanierte und modernisierte Wohnungen vor, außen müssen Dach und Fassade jedoch renoviert werden“, findet Andree, der kritisiert, die VBW habe die üblichen Renovierungsarbeiten jahrzehntelang aufgeschoben.
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Die VBW wird von der CDU Grumme aufgefordert, „mit offenen Karten zu spielen“. Die Mieter hatten nur durch Zufall von möglichen Abrissplänen der VBW erfahren und im Anschluss auf Anfragen wenig konkrete Antworten erhalten. Durch diese undurchsichtige Kommunikation würden Anwohnerinnen und Anwohner extrem verunsichert, findet die Partei.
CDU: Gemeinschaft nicht auseinanderreißen
Vor allem die Gemeinschaft dürfe durch Umsiedlungen nicht auseinandergerissen werden, so die CDU. „Für die meisten älteren Bewohner ist ein Umzug unzumutbar. Einige wurden bereits durch die VBW umgesiedelt – in die Vogelsiedlung.“
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Auch Günter Gleising von der Sozialen Liste fordert die VBW auf, die Häuser in der Vogelsiedlung unverzüglich zu sanieren und von einem Abriss abzusehen. Dies könnte in mehreren Schritten geschehen. Beginnen sollte die Sanierung mit neuen Dächern, die zurzeit an mehreren Stellen undicht und über 50 Jahre alt sind. Schnell müssen auch die Balkone erneuert werden. In einem dritten Schritt soll die Fassade restauriert, danach die sanitären Einrichtungen überprüft werden.
Zur Finanzierung schlägt die Soziale Liste vor, dass die Stadt Bochum die Gewinnausschüttungen, die sie von der VBW bekommt, zur Verfügung stellt. Jährlich seien dies ca. zwei Millionen Euro.
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