Bochum. Mit einer App macht Bochum Parken mit minutengenauer Abrechnung und bargeldloser Bezahlung möglich. Handyparken, so heißt es, sei die Zukunft.

Bargeldlos kann das Parken in Bochum schon lange bezahlt werden – mit EC- und Kreditkarte. Von sofort an ist für das Parken auf einem der 1710 öffentlichen, gebührenpflichtigen Stellplätze in der Stadt nur noch eine App nötig.

Parkticket Ade. Abgerechnet wird minutengenau und bargeldlos über eine monatliche Rechnung, sagt der neue Anbieter „Park now“. Die Digitalisierung hält auch in den Parkhäusern Einzug. Von Oktober an wird die Kennzeichenerfassung in mehreren Parkhäusern eingeführt.

Suche nach freiem Parkplatz wird erleichtert

Nie mehr nach Kleingeld suchen, nie mehr zu viel Geld in die Parkuhr werfen, nie mehr ein Knöllchen bekommen wegen der Zeitüberschreitung. Das preisen die Bochum Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft und ihr neuer Partner „Park now“ als die aktuellen Vorzüge der App an. Die ersten Parkautomaten sind bereits damit ausgerüstet. Nach und nach sollen weitere damit ausgerüstet werden.

App wird in 260 Städten bereits genutzt

„Park now“ gehört zu einer Kooperation von BMW und Mercedes. In 260 deutschen und österreichischen Städte bietet das Unternehmen seine Dienstleistung bereits an, so Geschäftsführer Marko Hrankovic. Dazu gehören etwa Gelsenkirchen, Dortmund und Köln.

Die App funktioniere so: „Ist das Auto abgestellt, startet und beendet der Nutzer seine Parkzeit mit einem Klick in der App, so dass im Gegensatz zum Parken mit Parkschein eine minutengenaue Abrechnung erfolgt.“

Die Kosten: 25 Cent je Parkvorgang oder 2,99 Euro Pauschale pro Monat. Die Zugangskarte für Parkhäuser kostet 2,69 Euro.

Und künftig soll die App noch mehr können, so Park-now-Geschäftsführer Marko Hrankovic. So werde demnächst in Berlin eine Vorhersagefunktion erprobt. Sie sage mit einem mehrfarbigen Ampelsystem die Wahrscheinlichkeit für einen freien Parkplatz in Straßen und Vierteln voraus. Diese Funktion „Find & Park“ soll im ersten Quartal 2021 auch in Bochum eingeführt werden. Der Vorzug: Weniger Parksuchverkehr und daher eine geringere Umweltbelastung.

Parken in Bochum mit Handyapp: 25 Cent Servicegebühr pro Parkvorgang

Die Parkgebühren ändern sich nicht. Allerdings ist der Service des neue Digitalpartners der Bochum Wirtschaftsentwicklung (Bowe) nicht kostenlos. Die Servicegebühr pro Parkvorgang kostet 25 Cent. Vielparker können eine Monatspauschale von 2,99 Euro buchen.

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Park-now-Geschäftsführer Marko Hrankovic und Ralf Meyer,, Geschäftsführer der Bochum Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft, haben die neue App vorgestellt.
Park-now-Geschäftsführer Marko Hrankovic und Ralf Meyer,, Geschäftsführer der Bochum Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft, haben die neue App vorgestellt. © FUNKE Foto Services | Gero Helm

Bowe-Geschäftsführer Ralf Meyer spricht von einer Kooperation, die perfekt zur Strategie der Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft passe „mit Parken in die digitale Zukunft zu starten.“ Er versichert, dass weiterhin alle Zahlungsvarianten an den Parkscheinautomaten möglich sein werden.

Kennzeichenerfassung in den Parkhäusern

„Unsere Erfahrung zeigt aber, dass Kunden, die einmal das digitale Angebot genutzt haben, auch dabei bleiben“, so Park-now-Geschäftsführer Hrankovic. Auch habe sich gezeigt, dass in Corona-Zeiten der Anteil des bargeldlosen Parkens deutlich steige. Auch die Bowe stelle das fest. Bis zum März habe das bargeldlose Bezahlen an den Automaten kaum eine Rolle gespielt. Seitdem habe es aber eine Steigerung um 20 Prozent gegeben.

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Nach der Testphase in Parkhaus P8 am Konrad-Adenauer-Platz führt die Bowe als Betreiber aller städtischen Parkhäuser nun auch die automatische Kennzeichenerfassung ein. Es beginnt mit den Häusern P5, P6, P8 und am Stadionring; das sind 3723 der insgesamt derzeit mehr als 6100 Parkhausplätze in der Stadt. Nach und nach sollen auch die anderen Parkhäuser umgerüstet werden. Während in P5, P6 und P8 zunächst nur die Kennzeichen der Dauerparker mit der Kamera erfasst werden, werden am Stadionring auch Kurzzeitparker die neue Technik nutzen können, heißt es.

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