Bochum-Harpen. Es gibt endlich eine Lösung für ein Bürgerzentrum für Bochum-Harpen. Und eine sehr naheliegende noch dazu. Das Amtshaus spielt dabei eine Rolle.

Das nennt man wohl einen Durchbruch. Nach vielen, vielen Jahren ist endlich eine Lösung für ein Bürgerzentrum für Bochum-Harpen gefunden. Die Pläne wurden in der Sitzung der Bezirksvertretung Nord am Dienstagnachmittag vorgestellt – und diskutiert. Denn ob der Plan am Ende auch aufgeht, ist noch nicht endgültig sicher.

Bochum-Harpen bekommt ein Bürgerzentrum – der Standort überrascht

Bisher dient das Amtshaus am Harpener Hellweg 77 den Bürgern und Vereinen als Anlaufstelle und Stadtteiltreff. Allerdings besteht diese Möglichkeit nicht mehr lange. Eine Sanierung des altehrwürdigen Gemäuers ist teuer, eine Finanzierung scheiterte.

Also wurde nach Alternativen gesucht. Mit dabei die Harpener Vereine, Bezirksbürgermeister Henry Donner (SPD) und die Verwaltung. Zuletzt auch Kämmerin Eva-Marie Hubbert, die nun am Dienstagnachmittag die frohe Botschaft verkündete – im Amtshaus Harpen wohlgemerkt, in das die Bezirksvertretung coronabedingt ausgewichen ist.

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Es seien verschiedene Standorte geprüft, die teils mit viel, viel Geld hätten saniert werden müssen, erklärte Hubbert. Zuletzt habe man konkret eine Immobilie an der Hand gehabt. Aber so viel Geld ausgeben für ein Mietobjekt? Das wollte die Kämmerin dann doch nicht. Das könne man doch viel besser in städtisches Eigentum stecken. Und schon war man wieder beim Amtshaus samt Grundstück.

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Der aktuelle Plan sieht vor, das Amtshaus abzureißen und gegen einen Neubau zu ersetzen – inklusive Tiefgarage. Hinten raus sollen Seniorenwohnungen gebaut werden. „Um das ganze Projekt zu finanzieren“, erklärt Eva-Marie Hubbert. Eine Machbarkeitsstudie sei bereits erstellt worden. Die Sechs-Meter-Höhenunterschied auszugleichen sei zwar anspruchsvoll, aber auf jeden Fall machbar, so Hubbert.

Nächstes Ziel: Die Anwohner informieren

Erleichtert zeigt sich auch der Förderverein Harpen, dem die meisten örtlichen Vereine angeschlossen sind. Der Vorsitzende Olaf Kipper: „Das ist wohl die letzte Chance auf ein Bürgerzentrum für Harpen. Die Idee soll jetzt in mehreren Informationsveranstaltungen direkt an die Anwohner angetragen werden.“

Von Bürgerseite vorgeschlagene Änderungen können auch nach einer Bauvoranfrage noch vorgenommen werden, versichert Kämmerin Eva-Maria Hubbert. „Jetzt geht es erst einmal um die Basis, dann um die Realisierung. Doch wir machen keine Bürgerbeteiligung, bevor die grundsätzliche Machbarkeit nicht geklärt ist.“

Nun soll möglichst schnell eine Bauvoranfrage gestellt werden. „Um zu klären, ob wir das wirklich machen können“, sagt Eva-Maria Hubbert. Danach gehe es an die Realisierung. Eine Architekturplanung gibt es noch nicht. Ebenso wenig ist die Frage der Finanzierung und Unterhaltung final geklärt. Hubbert: „Fest steht: Es wird ein teures Gebäude, wir haben hohe Ansprüche.“

Trotz einiger Fragezeichen herrscht im Bochumer Norden große Freude über diese Entwicklung. Die Parteien in der Bezirksvertretung werten sie durchweg als positives Signal für den Stadtteil. Bezirksbürgermeister Henry Donner gibt sich jetzt wesentlich zuversichtlicher als noch in den vergangenen Jahren. „Da ging es immer nur um Ausgaben. Jetzt aber wird Vermögen geschaffen.“

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Einen Seitenhieb konnte sich die CDU hinsichtlich des Zeitpunkts, an dem die frohe Kunde überbracht wurde, nicht verkneifen. „Ein Riesen-Thema – zufällig passend zur Kommunalwahl“, sagte Tim Woljeme. Und Ratsherr Roland Mitschke ergänzte süffisant: „Ist doch gut, wenn ein politischer Termin verwaltungstechnische Vorgänge beschleunigt.“

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