Bochum-Wiemelhausen. Zwei Baustellen sorgen im Kirchviertel in Bochum-Wiemelhausen für Probleme. Man kommt schlecht rein und schlecht raus. Aber es gibt Hoffnung.
Wer im Kirchviertel in Bochum-Wiemelhausen wohnt oder dorthin will, hat es nicht leicht. Immer wieder erschweren einem Baustelle n die An- oder Abreise. Das ist schon seit Monaten so. Und auch aktuell. „Wann wird das Kirchviertel zum Eiland?, fragt ein Wiemelhauser etwas provokant im sozialen Netzwerk Facebook, wo das Thema immer wieder diskutiert wird. Antwort: Natürlich gar nicht, denn es besteht berechtigte Hoffnung auf Besserung.
Baustellen erschweren Bürgern in Bochum-Wiemelhausen das Leben
Dass die Verkehrssituation in und um Wiemelhausen aktuell noch so angespannt ist, war nicht geplant und auch nicht vorhersehbar. Eigentlich war alles klug koordiniert. Die Stadtwerke durften erst weiter an ihrer Fernwärmeleitung vom früheren RWE-Kraftwerk Prinz Regent in den Bochumer Süden (siehe Infobox) arbeiten, als die Baustelle auf der Stiepeler Straße abgeschlossen und die auf der Wiemelhauser Straße soweit vorangeschritten war, dass der Verkehr jetzt zumindest von der Wasserstraße in Richtung Kirchviertel fließen kann. Zudem legten die Stadtwerke ihre Bauarbeiten in die Sommerferien.
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Jedoch: Sie dauern immer noch an, also länger als geplant. Ursprünglich sollte die Zufahrt ins Kirchviertel von der Universitätsstraße aus über die Brenscheder Straße nur für eine Woche gesperrt sein. Dann sollten die nötigen Erkundungsbohrungen im Erdreich am 28. Juli abgeschlossen sein. Doch wieder traten Verzögerungen auf. „Nun sind wir aber guter Dinge, d ie Baustelle noch diese Woche abschließen und den Einmündungsbereich Anfang der Woche wieder freigeben zu können“, teilt Stadtwerke-Sprecher Kai Krischnak mit.
12 Millionen Euro für 3,5 Kilometer Fernwärmeleitung
Auf einer Länge von 3,5 Kilometern verlegen die Stadtwerke Bochum eine neue Fernwärmeleitung vom ehemaligen Kraftwerk Prinz Regent über die Universitätsstraße bis zur Markstraße. „Um den Bochumer Süden besser für Fernwärmekunden anzubinden“, sagt Stadtwerke-Sprecher Kai Krischnak. Kostenvolumen: ca. 12 Millionen Euro.
In diesem Zuge wird parallel an mehreren Stellen gearbeitet. Etwa am Rad- und Fußweg unter der Universitätsstraße. „Und in dieser Woche wollen wir auch auf Höhe der Wohlfahrtstraße 110 starten“, kündigt Krischnak an.
Aktuell werde die Baugrube verfüllt. Dies müsse Schicht für Schicht geschehen, wegen des sensiblen Untergrunds, erklärt Kai Krischnak weiter. „Das braucht eine gewisse Zeit“, bittet der Stadtwerke-Sprecher noch um ein bisschen Geduld.
Fahrt zur Ruhr-Universität dauert doppelt solange
Die beweisen die Wiemelhauser schon lange. Doch wer täglich viel Zeit an der Ampel Kreuzung Brenscheder Straße/Universitätsstraße verbringt, dem reißt der Geduldsfaden auch irgendwann. „Ich habe zum Grönemeyer-Institut an der Ruhr-Universität doppelt so lange benötigt wie sonst“, macht eine Frau bei Facebook ihrem Ärger Luft. Umwege über Markstraße und Königsallee sind, speziell zu Stoßzeiten, ebenfalls kein Zuckerschlecken.
Doch in ein paar Tagen sollte das Schlimmste ja überstanden sein. Dann gibt es nur noch die Baustelle auf der Wiemelhauser Straße. Für die Arbeiten zwischen Friedrich-Harkort-Straße und Bruchstraße wurde im Vorfeld des Straßenausbaus der Untergrund bergbaulich gesichert. Das Tiefbauamt stieß dabei auf ein altes Kohleflöz. Damit der Untergrund dem Druck der Straße standhält, muss in die unterirdischen Hohlräume Verfüllmasse gepumpt werden.
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Dies ist im ersten Abschnitt zwischen Bruchstraße und Autobahnbrücke bereits geschehen. Im zweiten Abschnitt hoch bis zur Petri-Kirche stehen die Verfüllarbeiten noch aus. Die Zufahrt zur Friedrich-Harkort-Straße muss dafür zwischenzeitlich sehr wahrscheinlich voll gesperrt werden.
Im Frühjahr 2021 soll dieser marode Teil der Wiemelhauser Straße dann wieder runderneuert sein. Und dann ist Wiemelhausen endlich frei von Baustellen.
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