Wattenscheid. Das Ehrenmal wird derzeit umgestaltet, auch ein neuer Radweg entsteht. Dadurch entfallen aber Parkplätze an der Bahnhofstraße in Wattenscheid.
Im Zuge des Ehrenmalpark-Umbaus wird auch der Randstreifen an der Bahnhofstraße für einen Rad-/Fußweg umgestaltet. Dadurch entfallen dort allerdings künftig die Pkw-Parkplätze. Die Anwohner gegenüber, vor allem von der Bahnhofstraße 26 bis 30, sind sauer, da Parkraum in dem Bereich knapp ist und viele Stellplätze weiter entfernt liegen – und häufig kostenpflichtig sind.
Anwohner wollen Parkausweis
„Wir gingen davon aus, dass nach den Baumaßnahmen die vorherigen Parkmöglichkeiten wieder für uns nutzbar sein werden und haben vor kurzem erfahren, dass dies nicht mehr möglich sein wird“, so Familie Özdogan (Bahnhofstraße 26) in einem Schreiben, das auch an die Stadt gegangen ist. Beim Bürgerbüro in Wattenscheid hatte sie bereits einen Termin, um einen Anwohnerparkausweis zu beantragen. „Leider wurde uns gesagt, dass wir kein Anrecht auf einen Parkausweis haben. Nur die Häuser an der Bahnhofstraße bis Hausnummer 14 hätten ein Anrecht auf einen Anwohnerparkausweis.“
Bewohner haben Probleme
Meltem Özdogan fragt sich, wo man die Autos parken soll? „Wir bezahlen täglich Parkgebühren für die Parkfläche an der Sporthalle für zwei Autos aus einem Haushalt, dies kann kein Dauerzustand sein.“ Die Mitarbeiterin des Bürgerbüros habe ihnen die Rufnummer des Straßenverkehrsamtes gegeben, „da sie der Meinung war, die Mitarbeiter dort mehr wüssten, aber das war leider nicht der Fall. Es gibt niemanden, der uns in dieser Angelegenheit weiterhilft. Von einem Nachbarn haben wir erfahren, dass wohl Parkmöglichkeiten, für zwei bis drei Autos, vor dem Haus Nummer 28 entstehen werden. Gibt es für diese Parkplätze einen Anwohnerparkausweis?“ Die Familie hofft auf eine schnelle Lösung dieses Problems.
Weitere Stellplätze
Um die Stellplatzsituation im Ehrenmal-Umfeld zu entspannen und Anwohnern und Berufskollegschülern alternative Stellplätze anbieten zu können, sind auf dem öffentlichen Parkplatz an der Propst-Hellmich-Promenade die Stellplätze zeitlich begrenzt montags bis freitags von 8 bis 13.30 Uhr seit Mitte 2019 gebührenfrei nutzbar. „Weitere mögliche Stellplätze im Bereich der A40-Brücke müssen noch mit der Straßenverkehrsbehörde und der Polizei abgestimmt werden“, so Stadtsprecher Peter van Dyk.
Ersatzparkplätze in der Nähe gefordert
Ebenso Anwohnerin Milli Häuser, die auch den Wegfall der Parkplätze kritisiert. „Niemand hat mit uns im Vorfeld gesprochen und uns informiert.“ Es sei sehr mühsam, mit Einkäufen in der Hand von den weit entfernt liegenden Stellplätzen zur Wohnung zu kommen, ebenso sei die Parkplatzsuche ein großes Problem. Sie fordert von der Stadt, kostenfreie Parkplätze für die betroffenen Anwohner an der Propst-Hellmich-Promenade bereit zu stellen; dann müsse man nicht auch noch mehrere Straßen überqueren. „Und die Parksituation wird sich noch verschärfen, wenn wieder alle am Gymnasium und an den Berufskollegs sind.“
Die neugestalteten Stellplätze am Bußmanns Weg kritisiert sie, weil dort nur noch Querparken möglich ist, was das Rückwärtsausparken sehr gefährlich mache, da man den Verkehr kaum einsehen könne.
Stadt sieht Vorteile
Stadtsprecher Peter van Dyk gibt folgenden Überblick über die Parkraumlage und betont, dass dies „nur ein Zwischenstand ist und nicht die endgültige Parkplatzsituation wiedergibt. Daher kann die Frage nach der Parkplatzbilanz zum jetzigen Zeitpunkt nicht abschließend beantwortet werden“. Die Senkrechtstellplätze am Bußmanns Weg (42 auf der Parkseite, davon drei Behindertenstellplätze) sind baulich fertiggestellt. Sie würden aktuell aber noch teilweise von der Baufirma als Baustelleneinrichtungsfläche für die Arbeiten auf der Bahnhofstraße genutzt.
Jetzt Querparkplätze am Bußmanns Weg
An der Bahnhofstraße wiederum gebe es sechs Längsparkplätze an der westlichen Seite nördlich der A40-Brücke. „Auf der östlichen Seite der Bahnhofstraße entfällt zukünftig das bisher dort erlaubte Gehwegparken, um den Blick in den Park und damit die städtebauliche Bedeutung des Park-Areals insgesamt aufzuwerten.“ Außerdem sollen dadurch „die bislang von abgestellten Fahrzeugen verursachten Behinderungen für den Fußgänger- und Radverkehr beseitigt werden“.
Am Rande des Parks wird ein Fußweg angelegt und eine zweite Baumreihe gepflanzt. „Zur Stärkung des Radverkehrs wird auf der Fahrbahn ein Radfahrstreifen in nördliche Fahrtrichtung markiert. Fußgänger und Radfahrer können so in Zukunft die Bahnhofstraße sicherer und einfacher nutzen.“
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