Bochum. Wegen Corona vergibt der Freundeskreises Schauspielhaus dieses Jahr keine Theaterpreise. Dafür wird ein Ex-Bochumer Preisträger in München geehrt.

Nicola Mastroberardino gehörte während der Intendanz Anselm Weber zu den tragenden Kräften am Schauspielhaus Bochum. Nun gehört der Vollblut-Schauspieler noch nicht einmal ein Jahr dem Ensemble des Münchener Residenztheaters an - und schon haben Abonnenten und Kritiker ihn zum diesjährigen Kurt-Meisel-Theaterpreisträger gewählt. Herzlichen Glückwunsch nach München!

Mit 5000 Euro ist der Preis dotiert

Am Sonntag, 19. Juli, war die Auszeichnung an den 42-jährigen Schweizer Künstler verliehen worden. Der Kurt-Meisel-Preis wird vom Verein der Freunde des Bayerischen Staatsschauspiels seit 1997 jährlich für herausragende künstlerische Leistungen am Bayerischen Staatsschauspiel verliehen. Er ist nach Kurt Meisel, dem 1994 verstorbenen Regisseur, Schauspieler und Intendanten, benannt und derzeit mit 5000 Euro dotiert. Darüber hinaus werden bereits seit 1983 Förderpreise für junge Theatertalente verliehen, die mit je 3.000 Euro dotiert sind.

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Erinnerungen an 2013 werden wach

Hajo Salmen, Vorsitzender des Freundeskreises Bochumer Schauspielhauses, hat die Ehrung für Mastroberardino aufmerksam verfolgt: „Einiges erinnerte an November 2013, als Nico mit dem Bochumer Theaterpreis ausgezeichnet wurde.“ Doch einen Unterschied gibt es: „Damals war Nico lockerer gekleidet, am Wochenende hatte er sich dem Münchener Standard angepasst“, so Salmen augenzwinkernd. Der Bochumer Freundeskreis hat dem Künstler herzlich zur aktuellen Auszeichnung gratuliert.

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Von Jürgen Boebers-Süßmann

Während in München die Bühnenpreise verliehen wurden, guckt Bochum in die Röhre: Erstmals seit der Preisgründung 2006 wird es keinen Theaterpreis geben. Der Grund: Zunächst gab es einen Wasserrohrbruch im Schauspielhaus, so dass über Wochen nicht gespielt werden konnte. Dann kam Corona, und das Theater war fast drei Monate zu!

Verkürzte Spielzeit wegen Corona

„All das hat die Spielzeit so verkürzt, dass die Schauspieler/innen sich nicht im gewünschten Umfang präsentieren konnten“, bedauert Hajo Salmen. Entsprechend war auch keine Bewertung der Freundeskreis-Mitglieder über die künstlerischen Leistungen möglich.

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