Bochum.

Am Sonntagvormittag fand die feierliche Verleihung des Bochumer Theaterpreises 2013 statt. Nicola Mastroberardino wurde in der Kategorie „Arrivierte“ ausgezeichnet, Kristina Peters ist die diesjährige Preisträgerin in der Sparte „Nachwuchs“.

Beide Schauspieler sind seit Beginn der Intendanz von Anselm Weber in Bochum und gehörten vorher Webers Essener Ensemble an. Das Publikum in den Kammerspielen feierte die Preisträger mit herzlichen Applaus, ebenso die vier weiteren Nominierten.

Neben Mastroberardino und Peters waren bei den Arrivierten Katharina Linder und Theatermusiker Torsten Kindermann aufgerufen, beim Nachwuchs Krunoslav Sebrek und Friederike Becht.

Nicola Mastroberardino, 1978 in Zürich geboren, studierte an der Hochschule für Musik und Theater Zürich und ist seit 2010/11 am Schauspielhaus. Hier steht er u.a. als Beckmann in David Böschs Inszenierung „Draußen vor der Tür“ auf der Bühne und als Bébert in der Komödie „Hase Hase“. Die Laudatio hielt Ex-Hausregisseur David Bösch. Beide verbindet seit ihrer Ausbildung in Zürich eine Arbeitsbeziehung und Freundschaft.

Bösch lobte Nico Mastroberardino als einen „harten Arbeiter an jedem Detail“. Er schätze vor allem dessen Wandlungsfähigkeit, die von der Darstellung aggressiver Verzweiflung (Tambourmajor in „Woyzeck“) bis zur „Artistik im Theater“ reiche (als Truffaldino in „Der Diener zweier Herren“). Nico treffe bei aller schauspielerischen Virtuosität stets „den tiefen Kern“ der von ihm dargestellten Figuren.

Kristina Peters, 1985 in Bottrop geboren, studierte Schauspiel an der Folkwang Universität Bochum/Essen. Auch sie kam mit Weber aus Essen und ist ebenfalls seit 2010/11 Ensemblemitglied in Bochum. Wichtige Rollen waren Das Mädchen in „Draußen vor der Tür“ (Regie: D. Bösch), Amalia von Edelreich in Schillers „Die Räuber“ (Regie: Jan Klata), Die Dicke in „Das Leben ist kein Fahrrad“ (Uraufführung in der Regie von Anselm Weber), Irina in Tschechows „Drei Schwestern“ (Regie: Paul Koek) und Klara/Therese Berchtold in „Amerika“ (Regie: Jan Klata).

Stark in den Vordergrund spielte sie sich mit der Rolle der Julie in Christina Paulhofers „Liliom“-Inszenierung. Laudator Stefan Keim würdigte Kristina Peters als eine Schauspielerin, „die Figuren spielen kann, die die Hoffnung niemals aufgeben“. Sie zeige durch ihre Bühnenpräsenz, dass es keine unwichtigen Rollen gebe. „Kristina lebt das Theater und sie trägt es stets in sich“, so Keim. Ende November wird die aufstrebende Künstlerin auch mit dem NRW-Förderpreis ausgezeichnet.

Die vom Freundeskreis Schauspielhauses gestiftete Bochumer Theaterpreis musste in diesem Jahr ohne Sponsoren auskommen. Die je 3000 Euro Preisgeld steuerte der Verein aus eigener Kasse bei.