Bochum. Sitzplätze, Wasserspiele, Spielplatz: Nach Jury-Entscheid steht fest, wie der Husemannplatz in Bochum bald aussieht. Das Votum war einstimmig.
Die Entscheidung ist gefallen: Landschaftsarchitekten aus Berlin haben mit ihrem Entwurf zur Umgestaltung des Husemannplatzes in Bochum den ersten Preis bekommen. Ein 32-köpfiges Gremium hat am Freitag in der Jahrhunderthalle einstimmig für die Ideen des Büros „Sinai Landschaftsarchitekten“ gestimmt. Für die Neugestaltung wurden insgesamt 14 Entwürfe eingereicht, die laut Stadt Bochum sehr unterschiedlich mit den komplizierten Herausforderungen des Husemannplatz umgegangen sind.
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Der Husemannplatz in der Innenstadt soll nach dem Entwurf der Sinai Landschaftsarchitekten Treffpunkt für alle Generationen werden. Sie alle können auf Bänken und Sitzgruppen im Bereich einer sogenannten „Green Cloud“, auf deutsch einer grünen Wolke, verweilen. Unter der schwebenden und bepflanzten Dachkonstruktion entsteht zudem ein Spielplatz zum Klettern, Buddeln und Trampolinspringen, umgeben von runden Baumbeeten.
Husemannplatz-Neugestaltung: Tiefgaragen-Zugang wird grün
Der schon bestehende Zugang zur Tiefgarage soll in die „Green Cloud“ integriert werden. „Aufgehende Wände von dem Treppenhaus bekommen eine Fassadenbegrünung. Auf das schmale Glasfenster in der Fassade wird die Gedenkschrift an Fritz Husemann angebracht“, so das Architektenbüro.
„Die Umgestaltung des Husemannplatzes erreicht einen weiteren wichtigen Meilenstein“, heißt es zu der Entscheidung am Freitag von der Stadt Bochum. Ein Bürgerdialog am Donnerstag habe bereits 200 Interessierte in die Jahrhunderthalle gelockt, die sich ein Bild der 14 Entwürfe gemacht haben und ihre Meinung dazu abgeben durften. Eine Jury aus Fach- und Sachpreisrichtern unter Vorsitz des Landschaftsarchitekten Prof. Burkhard Wegener traf die finale Entscheidung.
Überzeugender Entwurf kommt aus Berlin
„Aus Sicht der Jury hat das Büro Sinai Landschaftsarchitekten aus Berlin den überzeugendsten Entwurf vorgelegt und wurde deshalb einstimmig mit dem ersten Preis ausgezeichnet“, so die Stadt Bochum. Das Büro hat bereits für die Bundesgartenschau in Heilbronn im vergangenen Jahr die „Neuen Landschaften im Neckarbogen“ realisiert und auch an der Mehrfachbeauftragung zum Rahmenplan Campus Bochum teilgenommen.
Dass sich das Büro „Sinai Landschaftsarchitekten“ durchsetzt, haben die Architekten im Voraus selbst nicht geglaubt. „Sonst werden meist Vorschläge ausgewählt, die minimalistischer sind als dieser“, sagt Landschaftsarchitekt Adolf W. Faust.
Wasserspiel und Lichtinstallation, die per App gesteuert werden kann
Die größte Herausforderung war, die Wünsche der Bochumer nach mehr Grün zu erfüllen – weil es aufgrund des Parkhauses unter dem Husemannplatz nur an wenigen Stellen möglich ist, Bäume zu pflanzen. „Deswegen haben wir auf einer anderen Ebene begrünt, auf dem Dach und an den Wänden“, so Faust. Gleichzeitig haben er und fünf andere Mitarbeiter in den drei Wochen, die sie für den Entwurf gebraucht haben, auch versucht, den Wunsch der Stadt Bochum nach digitalen Elementen zu erfüllen.
Neben der grünen soll es auf dem Husemannplatz auch eine zweite, blaue Wolke geben. Eine kleine, kreisförmige Einfräsung in die Fläche, die von einem dünnen Wasserfilm überdeckt ist, soll Projektionsfläche werden. Nebendüsen erzeugen eine spielerische Wolke und eine Lichtinstallation kann per App oder E-Mail gesteuert werden. Zudem soll auf der Fläche für Veranstaltungen eine temporäre Bühne aufgebaut werden.
Stadt Bochum suchte hochwertigen und nachhaltigen Entwurf
Wo der beliebte Jobsiade-Brunnen zukünftig steht, ist immer noch nicht klar. „Er gehört aber zum Husemannplatz und wird sich in dessen Nähe wieder finden“, sagt Thomas Sprenger, Sprecher der Stadt Bochum.
Entwürfe sind in der Jahrhunderthalle zu sehen
Ab Dienstag (23. Juni) sind bis einschließlich 29 Juni alle 14 Entwürfe unter Nennung der jeweiligen Büronamen und Platzierungen im Wettbewerb in der Jahrhunderthalle Bochum, An der Jahrhunderthalle 1, zu sehen (Öffnungszeiten Montag bis Freitag: 12 bis 18 Uhr, Samstag und Sonntag: 10 bis 14 Uhr).
Bochums Stadtbaurat Dr. Markus Bradtke wird die Ausstellung in Anwesenheit der Preisträger am Dienstag, 23. Juni, um 17.30 Uhr offiziell eröffnen.
Schon im März 2019 konnten die Bochumer bei einer ersten Veranstaltung Ideen und Anregungen für eine Neugestaltung abgeben. In der Folge hatte die Stadt Bochum einen Wettbewerb ausgeschrieben, um eine gute planerische Lösung für den Platz zu finden. Gesucht wurde ein hochwertiger, gestalterisch und stadtökologisch nachhaltiger Entwurf, insgesamt wurden 14 eingereicht. Auch der zweite und dritte Platz gingen an Ideen aus Berlin. „Aufgrund ihrer besonderen Ideen wurden die Arbeiten der jungen Bochumer Arbeitsgemeinschaft Sowatorini Landschaft mit ihren Partnerbüros (...) mit einer Anerkennung prämiert“, so die Stadt Bochum.
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Der Husemannplatz soll fertig saniert sein, wenn auch das Viktoria-Karree in der Innenstadt fertig ist. Voraussichtlich ist das im Jahr 2022.
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