Bochum. Trotz Corona sollte die Hautkrebs-Prävention nicht vernachlässigt werden. Bei einer WAZ-Telefonaktion in Bochum gab es viele brisante Fragen.
Der Sommer steht bevor und durch die Klimaveränderungen steigt die Strahlenbelastung durch intensive Sonne noch weiter an als ohnehin schon. Das Bewusstsein für Hautkrebs ist gestiegen, stellten Prof. Falk Bechara, Leitender Arzt der Dermatochirurgie im Universitätsklinikum St. Josef-Hospital, und der niedergelassene Dermatologe Dr. Nico Hermes in der WAZ-Telefonaktion zum Thema Hautkrebs fest. Dennoch bleiben viele Fragen hochbrisant.
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Hautkrebs ist eine Erkrankung, die man sehr genau im Auge behalten muss. Wer vermutet, dass etwas an der eigenen Haut nicht in Ordnung ist, sollte möglichst umgehend handeln. „Leichtfertiges Abwarten kann gefährlich werden“, sagt Bechara. Muss ich unbedingt zum Arzt oder kann ich das auch selbst einschätzen, fragte eine Leserin. Klare Antwort: Eine Hautveränderungen selbst zu bewerten, ist kaum möglich. Die Patienten sollten stets einen Facharzt aufsuchen.
Hautkrebs: Vorsorge unbedingt wahrnehmen
Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für eine Vorsorgeuntersuchung (Screening) ab 35 Jahren alle zwei Jahre. „Das sollte man auf jeden Fall wahrnehmen“, betonte Dr. Hermes. „Auch dann, wenn man an sich selbst keine Veränderungen feststellt“, ergänzte er auf eine Leserfrage.
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Als der Druck durch Corona besonders hoch war, hatten viele Patienten Angst, sich anzustecken und zögerten, zum Arzt zu gehen. Der Ratschlag der beiden Ärzte ist jedoch unmissverständlich: „Corona darf kein Grund sein, die Hautkrebsprävention und schon gar nicht die Behandlung eines bereits erkannten Tumors zu vernachlässigen.“ Schnelles Handeln zahlt sich aus. Hautkrebs in einem frühen Stadium zu behandeln, ist in den meisten Fällen komplikationslos.
Mensch bildet ein Konto, auf dem UV-Belastung festgehalten wird
„Ich treibe regelmäßig Sport im Freien“, sagte ein Leser. „Muss ich besonders vorsichtig sein?“. Auf jeden Fall. Die Sonneneinstrahlung ist oft enorm hoch, auch dann, wenn der Himmel bedeckt ist. Wer viel Tennis oder Golf spielt, segelt oder im Garten arbeitet, setzt sich stark der Sonne aus. Das Risiko für diese Personengruppen ist deutlich erhöht, so die Experten. Jeder Mensch bildet gewissermaßen ein Konto, auf dem lebenslang jede Belastung mit Ultraviolett-Strahlen (UV) festgehalten wird und auch nie verschwindet.
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