Bochum-Hiltrop. In Vorbereitung auf die Kanalbaustelle in Bochum-Hiltrop ist die Frauenlobstraße abgebunden. Dort wird die Busbucht zur Fahrspur umgebaut.

Wie vom Tiefbauamt angekündigt, haben am Montag die Vorbereitungen auf die Kanalbaustelle im Dorf Hiltrop begonnen. Und schon regt sich Umut bei den Anwohnern. „Entgegen den Ankündigungen ist die Frauenlobstraße an der Einmündung Wiescherstraße plötzlich gesperrt“, kritisiert Barbara Breslein.

Sie wohnt am Fortmannweg, der kurz vor der Total-Tankstelle in die Frauenlobstraße mündet. „Wir kommen kaum noch aus der Wohnstraße heraus, sind wie abgeschnitten.“

Sperrung dauert drei Wochen

Die Sperrung, so Baustellenmanager Christoph Funder, sei momentan notwendig, dauere aber nur drei Wochen. In dieser Zeit wird die Busbucht umgebaut, die dann als Rechtsabbiegespur fungieren wird.

Danach könne man aus Richtung Dietrich-Benking-Straße über die dann als Fahrspur genutzte Busspur wieder in die Frauenlobstraße einbiegen. Das Linksabbiegen von der Wiescherstraße in die Frauenlobstraße indes ist während der gesamten Bauzeit von etwa eineinhalb Jahren nicht mehr möglich. Wer also aus Richtung Herne kommt, muss bis zum Kreisel bei Rewe an der Hiltroper Straße fahren, dort drehen und kann dann in die Frauenlobstraße rein.

Baugrube an der Kreuzung

Komplett gesperrt wird für die gesamte Dauer die Einmündung Im Hagenacker auf die Wiescherstraße. Dort wird die Baugrube für den unterirdischen Vortrieb des Kanals eingerichtet. Das schafft Platz für die bemannte Bombensuche und den Vortrieb. Von dort aus arbeiten sich die Kanalbauer unterirdisch bis zur Straße Im Brennholt vor auf einer Länge von 340 Metern. Dort angekommen, geht es dann in offener Bauweise weiter, 80 Meter lang. Von der Hiltroper- und Bergener Straße indes bleibt der Hagenacker erreichbar.

Bauleiter Rolf Hagemeier rechnet Mitte/Ende Juli mit dem Beginn der Kampfmittelbohrungen. Es müssen Bohrpfähle gesetzt werden. Die Kampfmittelsuche ist kompliziert. Es ist nicht möglich, wie üblich einfach von oben in den Grund bohren, weil die vorhandene Gasleitung ein Echo geben kann wie ein Blindgänger.

Bemannter Vortrieb

Deshalb ist ein bemannter Vortrieb geplant, bei dem vor Kopf ein Kanalbauer sitzt, der waagerecht das Erdreich auf Bomben absucht. Wenn die Baugrube vor der Apotheke an der Kreuzung ausgehoben wird, werden Grundwasserleitungen verlegt. Die Vortriebsmaschine ist elf mal sechs Meter groß und arbeitet sich in siebeneinhalb Metern Tiefe voran.

Die Kosten der Kanalbaumaßnahme Im Brennholt betragen mehr als drei Millionen Euro. Damit zusammen hängt auch der Neubau des Lidl-Supermarkts, der durch den Grundstückstausch für den Pferdehof Trösken möglich wird. Jahrelang hatten Stadt und Betreiber um eine Lösung gerungen. Dadurch wurde auch der Kanalbau verzögert, denn er hängt ab vom Bebauungsplan Wiescherstraße / Im Dorf Hiltrop. Dessen Rechtskraft macht den Weg frei für den Lidl-Neubau an der Wiescherstraße. Eine Terminplanung ist laut Christoph Funder bislang nicht bekannt.