Bochum-Ehrenfeld. Die Hattinger Straße in Bochum wird zwischen Bergmannsheil und Schauspielhaus komplett umgestaltet. Autofahrer werden sich umstellen müssen.
Eine nächste Großbaustelle startet in Kürze die Stadt Bochum. Ab 8. Juni wird die Hattinger Straße zwischen Schauspielhaus und Bergmannsheil komplett erneuert und dabei auch aufwändig umgestaltet. Autofahrer werden sich für die Zeit der Bauarbeiten umstellen müssen. Und auch darüber hinaus.
Bochum: Hattinger Straße verliert zwei Fahrspuren – zugunsten der Radfahrer
Damit wird dann im Radius von vielleicht zwei Kilometern gleich an drei Stellen im Herzen Bochums im großen Stil gebuddelt: am Steinring (Straßenbau), auf der Friederikastraße (Kanal- und Straßenbau), auf der Wasserstraße (Kanalbau) und eben entlang der Hattinger Straße, die im Anschluss wohl nicht wiederzuerkennen sein wird, wenn man die Planung der Stadt zugrunde legt.
Die Hauptverkehrsader erhält ab Kreuzung Königsallee/Oskar-Hoffmann-Straße in Richtung Weitmar (bis Hüttenstraße) eine völlig neue Optik und Aufteilung. Künftig wird es pro Fahrtrichtung nur noch eine Fahrspur geben. Schon während der Bauarbeiten können sich die Autofahrer daran gewöhnen, denn durch die Baustelle soll in jede Richtung eine Spur befahrbar sein.
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Vollsperrungen sollen weitestgehend vermieden werden, verspricht Christoph Funder vom Baustellenmarketing der Stadt Bochum. Ab und an dürfte es aber nicht ohne gehen. Spätestens, wenn am Ende der Asphalt aufgetragen wird.
Weniger Platz für Autofahrer, mehr Raum für Radfahrer
Weniger Platz für Autofahrer bedeutet auf der Hattinger Straße zugleich mehr Raum für Fahrradfahrer. Für diese wird ein eigener Radweg angelegt, der durch eine speziellen, abgerundeten Bordstein zur Straße hin abgegrenzt ist. „Diese Art von Bordstein haben wir zusammen mit einem Pflasterunternehmen entwickelt. Das, was wir an der Hattinger Straße einbauen, dürfte deutschlandweit einmalig sein“, berichtet Christoph Matten vom Tiefbauamt nicht ohne Stolz.
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Vorteil dieser „sanften Trennung“ zwischen den Fahrspuren: Der Autofahrer bemerkt beim Überfahren des auf seiner Seite vier Zentimeter hohen Bordsteins, dass er Richtung Radweg abdriftet. Die Radfahrer sind dadurch besser geschützt.
Zu Begegnungen mit dem motorisierten Verkehr wird es aber dennoch kommen, denn rechts vom Radweg befindet sich ja weiterhin auf jeder Seite ein Parkstreifen. Daran wird sich auch nicht ändern, wenngleich ein wenig Parkraum verloren geht, wie Christoph Matten einräumt. „Zugunsten von mindestens eine Be- und Entladezone auf jeder Seite zwischen Hans-Ehrenberg-Platz und Bessemer Straße.“ Über das Wie werde aber noch zu gegebener Zeit mit den betroffenen Kaufleuten gesprochen, verspricht er.
Eine Abbiegespur mehr zur Königsallee
Mit Verkehrsproblemen auf dem künftig nur noch einspurigen Abschnitt der Hattinger Straße rechnet die Stadt Bochum nicht, obwohl dieser Bereich laut einer Verkehrszählung von 2019 von rund 18.500 Fahrzeugen pro Tag befahren wird. „Wenn die Entwicklung so bleibt und es künftig nicht mehr Fahrzeuge werden als heute, werden die beiden Fahrspuren ausreichen“, stützt sich Christoph Matten bei dieser Aussage auf ein Gutachten, das zu diesem Ergebnis kommt.
Allerdings räumt Matten ein, dass zu Stoßzeiten „nicht viel Luft“ sein wird, speziell an der Kreuzung Hattinger Straße/Königsallee/Oskar-Hoffmann-Straße. Mit einer weiteren Fahrspur will die Stadt Bochum dem entgegenwirken. „Vom Bergmannsheil kommend wird es künftig zwei Linksabbiegerspuren sowie je eine für Rechtsabbieger und eine für Geradeaus geben“, erklärt Christoph Matten. Für die Linksabbieger, die in die Innenstadt wollen und deutlich in der Mehrzahl sind, gebe es dann eine eigene Grünphase, zeitgleich mit den Rechtsabbiegern von der Königsallee, die aus der Innenstadt auf die Hattinger Straße Richtung Südwest wollen.
Schienen werden entfernt und durch einen Grünstreifen ersetzt
Optisch hervorstechen wird künftig der Grünstreifen in der Mitte der Hattinger Straße. Die Schienen, die die Bogestra seit 2006 nicht mehr benötigt, werden gleich zu Beginn der Baumaßnahme entfernt. Endlich, werden viele Autofahrer sagen, hat die Ruckelpiste ein Ende.
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Unter dem Grünstreifen legt das Tiefbauamt ein ausgeklügeltes Rigolensystem an, das die Entwässerung in den Marbach regeln soll. Unterirdische Kunststoffbehälter sammeln das Regenwasser, das dann über Kanäle abgeleitet wird. „Wir versprechen uns sehr viel davon und wollen das System dann auch anderswo im Stadtgebiet einsetzen“, sagt Andreas Gunkel vom Tiefbauamt.
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