Bochum-Wiemelhausen. Harte Zeiten kommen auf Anwohner und Nutzer der Friederikastraße in Bochum-Wiemelhausen zu: Wegen Kanalbaus wird sie zur Großbaustelle.

In einer Woche geht es los, dann wird die Friederikastraße in Bochum-Wiemelhausen zur GroßbaustelleKanalbau ist angesagt. Für fast ein Jahr ist die Verbindungsstraße zwischen Königsallee und Universitätsstraße dann gesperr t. Das wird zu vielen Beeinträchtigungen für die Anwohner führen. Aber auch für andere Nutzer wie zum Beispiel Eltern, die ihre Kinder zu den beiden Grundschulen bringen.

Bochum: Friederikastraße wird wegen Kanalbau voll gesperrt

Eigentlich sollte die Baustelle schon in dieser Woche beginnen. Doch es gab noch Abstimmungsprobleme mit dem Bauunternehmen, das den Kanal erneuert. „Wir hätten erst ein, zwei Tage später anfangen können“, erklärt Christoph Funder, bei der Stadt zuständig für das Baustellen-Marketing. Was aus seiner Sicht keinen Sinn ergeben hätte, denn durch den Feier- und darauffolgenden Brückentag wäre die Straße dann zwar gesperrt gewesen, es hätte aber niemand gearbeitet. „Deshalb starten wir lieber kommenden Montag, am 25. Mai, in einer regulären Woche.“

Zwischen Königsallee und Universitätsstraße wird entlang der Friederikastraße in Bochum-Wiemelhausen der Kanal erneuert. Die Straße wird dafür gesperrt.
Zwischen Königsallee und Universitätsstraße wird entlang der Friederikastraße in Bochum-Wiemelhausen der Kanal erneuert. Die Straße wird dafür gesperrt. © funkegrafik nrw | Selina Sielaff

Ab dann aber geht es ans Eingemachte. Zwischen Gabelsberger Straße und Universitätsstraße wird der Kanal abschnittsweise erneuert. Die Vollsperrung der Friederikastraße ist nötig, weil der Kanal in der Straßenmitte liegt. Gearbeitet wird stets an zwei Stellen gleichzeitig. Zunächst zwischen Gabelsberger Straße und Stolzestraße sowie zwischen Saladin-Schmitt-Straße und Knepperstraße.

Anwohner sollen grundsätzlich zu jeder Zeit zu ihren Grundstücken gelangen können, verspricht Christoph Funder. Sie seien über die bevorstehende Großbaustelle auch schon informiert worden. Ein vieles größeres Problem vor Ort sei aber die Parksituation, sagt Funder. „Der Parkdruck im Viertel ist schon extrem hoch. Und nun fallen natürlich erstmal viele Parkplätze weg.“ Stellplätze für Anwohner, aber auch Besucher.

„Deswegen überlegen wir, eventuell den Parkplatz der Friederikaschule zu bestimmten Zeiten für die Anwohner freizugeben“, sagt Christoph Funder. „Wir stehen da im Austausch mit dem Schulverwaltungsamt.“

Probleme für Elterntaxis

Stichwort Schule: Auf die beiden Grundschulen sieht Christoph Funder ebenfalls Probleme zukommen. Denn über längere Zeit kann weder die Friederikaschule (Gemeinschaftsgrundschule) noch die benachbarte katholische Don-Bosco-Schule über die Friederikastraße angefahren werden. Das werde eng für viele Elterntaxis, wenn die Mamas und Papas ihre Kinder nur noch „von oben“, also über die Knepperstraße, bringen bzw. abholen können.

Viele Bereiche im Viertel werden in den nächsten knapp zwölf Monaten nur über die kleinen Nebenstraßen erreichbar sein. Wer die Friederikastraße als Abkürzung nutzt, wird über Königsallee, Oskar-Hoffmann-Straße und Universitätsstraße umgeleitet. Dass zeitgleich auch der Steinring wegen Straßenbaus voll gesperrt ist, wird laut Christoph Funder auf die Verkehrssituation keine Auswirkungen haben: „Dort wollen wir ja schon im September fertig sein. Und in diese Zeit fallen die Sommerferien.“ Außerdem könne das Mehr an Verkehr durch die großen Straßen gut aufgefangen werden.

Buslinie 354 betroffen

Betroffen von der Sperrung der Friederikastraße ist die Buslinie 354. Allerdings sind die Fahrgäste bereits darauf eingestellt. Denn die Umleitung besteht schon seit Januar 2020, da dem Kanalbau ja die Probebohrungen vorausgingen.

Aufgrund der Umleitung kann die Haltestelle Knepperstraße in beiden Richtungen nicht angefahren werden. Die Bogestra geht davon aus, dass die Umleitung voraussichtlich bis Anfang Mai 2021 Bestand haben wird.

Insgesamt 1,2 Millionen Euro kostet die Baumaßnahme. Bei einer Untersuchung war aufgefallen, dass der zum Teil mehr als 100 Jahre alte Kanal starke Mängel aufweist. Von daher war ein Austausch laut Stadt unumgänglich. Der Neue wird einen größeren Durchmesser erhalten. Im Vorfeld der jetzt startenden Baumaßnahme wurde der Untergrund auf Kampfmittel untersucht. Von diesen Sondierungsbohrungen rühren die vielen kreisrunden Unebenheiten entlang der Friederikastraße her.

Direkt wenn ein Teilstück des Kanals fertig ist, wird auch die Straßendecke der Friederikastraße neu gemacht. Der Kanalbau soll Ende 2020 fertig sein, die gesamte Baumaßnahme will die Stadt im Frühjahr 2021 beendet haben. „Ziel ist März“, sagt Christoph Funder. Auch die Stadtwerke nutzen die Baustelle, um Versorgungsleitungen neu zu verlegen. „Sie starten im August auf dem Gehweg ab Universitätsstraße in Richtung Thürmersaal, teilt Funder mit.

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