Bochum-Stiepel. Am Haarmannsbusch in Bochum-Stiepel startet am Montag der Straßenbau. Die Maßnahme hatte im Vorfeld für viel Ärger bei den Anwohnern gesorgt.

Es geht los. Am Montag, 18. Mai, wird die Straße Im Haarmannsbusch in Bochum-Stiepel wieder zur Großbaustelle. Nachdem der erste Abschnitt ab Königsallee vor einigen Jahren bereits fertiggestellt wurde, ist nun der zweite Teil dran, der Abschnitt zwischen Unterm Kolm und Surkenstraße. Die Straße wird erneuert, auf einem kleinen Teilstück auch der Kanal, und die Stadtwerke mischen mit, um – wenn schon mal gebuddelt wird – auch Versorgungsleitungen neu zu verlegen.

Am Haarmannsbusch in Bochum-Stiepel wird ab Montag wieder schwer gearbeitet

Die Baumaßnahme hatte im Vorfeld für viel Ärger bei den Anwohnern gesorgt. Denn sie wird deutlich teurer als ursprünglich vorgesehen. Mit guten 800.000 Euro hatte die Stadt zunächst gerechnet. Nun sind es fast 600.000 Euro mehr, die für Straße, Kanal, Stromleitungen und Beleuchtung fällig werden.

Auf diesem Abschnitt wird die Straße Im Haarmannsbusch in Bochum-Stiepel saniert.
Auf diesem Abschnitt wird die Straße Im Haarmannsbusch in Bochum-Stiepel saniert. © funkegrafik nrw | Denise Ohms

Vorab musste auch noch eine bergbauliche Sicherung durchgeführt werden, die im Vorfeld nicht in die Kalkulation mit eingerechnet wurde, weil die Stadt sie schlichtweg bei ihrer Planung 2014 vergessen hatte. Mehrkosten: 105.000 Euro. Da diese Planung nun eben auch schon gute sechs Jahre zurück liegt, sind die Kosten inzwischen gestiegen – der Bau-Boom und seine Folgen.

Kostenexplosion hat mehrere Gründe

Allerdings ist die Kostenexplosion nicht allein damit zu erklären. Beim Untergrund der Fahrbahn hat die Stadt festgestellt, dass dieser doch nicht so gut ist wie angenommen. Die Straße muss daher 30 Zentimeter tiefer ausgekoffert und eine entsprechende zusätzliche neue Tragschicht aufgetragen werden. Mehrkosten: fast 300.000 Euro.

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Für die Entwässerung hatten sich die Anwohner ursprünglich das moderne Rigolensystem gewünscht – was ganz im Sinne der Stadt lag (weil relativ günstig). Dann stellte sich jedoch heraus, dass der Untergrund in besagtem Teil – zwischen Einmündung Baumhofstraße und Surkenstraße – zu felsig ist und das Regenwasser erst in vier Metern Tiefe versickern könnte, was aufwendig und sehr teuer in der Umsetzung wäre. Also griff die Stadt den Ursprungsplan wieder auf, verlegt einen Kanal und lässt das Regenwasser über die Baumhofstraße abfließen. Mehrkosten: 120.000 Euro.

Ärgerlich, und zwar für alle Beteiligten, allen voran die Anwohner, die an den Kosten für die Straßenerneuerung prozentual beteiligt werden. Wie viel sie am Ende bezahlen müssen, ist erst nach Abschluss der Baumaßnahme klar, wenn abgerechnet wird. Doch fest steht, dass von höheren Straßenbaubeiträgen auszugehen ist als bei der ursprünglichen Planung.

Bauzeit ca. ein Jahr

Beim Restausbaus der Straße Im Haarmannsbusch geht die Stadt von einer Bauzeit von einem Jahr aus. Über den Ablauf der Baumaßnahme seien die Anwohner bereits informiert worden, sagt Baustellen-Manager Christoph Funder.

Wie viel genau jeder einzelne Anwohner für Straßenausbau, Kanal und Beleuchtung am Ende zahlen muss, steht laut Stadt erst rund zwei Jahre nach Beendigung der Baumaßnahme fest, wenn abgerechnet worden ist.

Die Arbeiten starten am Montag an zwei Stellen gleichzeitig. Ab Unterm Kolm erneuern die Stadtwerke im gesamten nördlichen Gehweg die Stromleitungen. Zugleich wird zwischen Baumhof- und Surkenstraße mit dem Kanalbau begonnen. Die Straße wird insgesamt auf einer Länge von 730 Metern erneuert. Die Fahrbahn wird künftig 5,50 Meter breit sein, die zum Teil ganz neu angelegten Gehwege bis zu 2,30 Meter.

Der Baustellenbereich wird komplett gesperrt, Anlieger sollen aber jederzeit ihre Grundstücke erreichen können, versichert Christoph Funder, der bei der Stadt für das Baustellenmarketing zuständig ist.

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Im Rahmen des Restausbaus wird der Haarmannsbusch an sechs Stellen baulich so eingeengt, dass Autofahrer künftig vom Gas gehen müssen. Die sogenannten Fahrbahnkaps werden von den Anwohnern freudig erwartet. Speziell ab Surkenstraße, wo die abschüssige Fahrbahn viele Autofahrer dazu verleitet, die vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit – Tempo 30 – außer Acht zu lassen.

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