Bochum. Das Bochumer Museum zeigt erstmals seine Sammlung, muss damit aber wegen Corona noch ein bisschen warten. Wie der Neustart vorbereitet wird.

Kunstgenuss wird in Bochum normalerweise groß geschrieben, aber in Zeiten von Corona ist alles anders: Seit mehr als vier Wochen ist das Museum geschlossen, was gleich zweimal bedauernswert ist. Denn nicht nur alle freudigen Erwartungen auf das Jubiläumsfest zum 60. Bestehen des Hauses wurden enttäuscht. Sondern auch die damit verbundene Eröffnung des neuen Ausstellungstraktes in der renovierten Villa Marckhoff-Rosenstein.

"Pläne volkommen verschoben"

„Corona hat unsere Pläne vollkommen verschoben, aber zum Glück nicht aufgehoben“, räumt Museumsdirektor Hans Günter Golinski ein.

Trotz großer Einschränkungen liefen die restlichen Bauarbeiten hinter den Kulissen weiter, und das geschrumpfte Museumsteam hat das Museums-Erdgeschoss und das 1. Obergeschoss zwischenzeitlich mit Werken aus der städtischen Kunstsammlung bestückt.

Altbau und Neubau miteinander verbunden

Sie ergänzen die neu aufgebaute Exposition in der historischen Villa von 1900, dem so genannten Museums-Altbau, die man über das 1. Obergeschoss des Neubaus (Baujahr 1980) erreicht. „Diese hausübergreifende Ebene ist nun der Präsentation der Dauerausstellung des städtischen Kunstbesitzes gewidmet“, sagt Golinski, der darin ein „neues Kleinod in unserer Stadt“ sieht.

Bedeutende Künstler und ihre Werke

Das gesamte Museumsteam „scharre mit den Füßen“, um die so noch nie präsentierten Kunstwerke endlich der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die Bochumer Kollektion, die aus konzeptionellen und Platzgründen jahrelang ein Dasein im Depot fristete, umfasst Werke der Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts, darunter Arbeiten von so bedeutenden Künstlern wie Ernst Ludwig Kircher, Gerhard Richter, Kuno Gonschior, Francis Bacon oder Peter Weiss.

Hygienevorschriften und Abstände beachten

Wann aber wird es im Museum weitergehen? Anfang Mai, hieß es zunächst. Doch dieser Termin ist jetzt wieder fraglich: „Wir hoffen momentan, Mitte Mai unsere Türen öffnen zu können. Aber das hängt von der Corona-Entwicklung und von der Entscheidung des städtischen Krisenstabes ab“, sagt Golinski. Sein Haus sei auf jeden Fall gerüstet: „Wir arbeiten längst an Konzepten, wie Abstand- und Hygieneregeln den Kunstgenuss ermöglichen können.“ Mit einem „Massenansturm“ sei wohl nicht zu rechnen, deshalb könne man sich ganz praktisch auf eine überschaubare Besucherzahl einstellen.

„Es stehen Desinfektionsmittel zur Verfügung, die Museums-Mitarbeiter werden Masken tragen“, blickt Golinski in die Zukunft. Es werde separate Ein- und Ausgänge geben, damit Publikums-Begegnungen möglichst vermieden würde. Auch wäre sicherlich nur eine begrenzte Zahl an Kunstfreunden zulässig. „Ob 40 oder 50 Personen gleichzeitig im Haus sein dürfen, das muss alles noch offiziell geklärt werden“, so der Museumsdirektor.

Neue Begegnung mit der Kunst in Bochum

Nachdem viel Energie in die neue Präsentation der eigenen Sammlung gesteckt wurde, bereitet man sich nun an der Kortumstraße 147 auf eine vollkommen veränderte Situation der Begegnung mit Kunst in Bochumer Museum vor. „Es wird wegen Corona mit Sicherheit eine Reihe von Einschränkungen geben, aber ich verspreche: Die neuen Räume und die dort präsentierten hochrangigen Kunstwerke entschädigen auch dafür“, bleibt Hans Günter Golinski optimistisch.

>>> Info: Trailer auf der Homepage

Wer schon mal einen Blick auf die neue Situation werfen will, muss nicht bis zur Eröffnung warten. Man wird auf der Homepage des Bochumer Museums fündig.

Hier finden sich nicht nur alle Informationen rund um die Bochumer Sammlung, die seit den 1920er Jahren stetig angewachsen ist. Auch kann man einen einladenden Trailer entdecken: www.kunstmuseumbochum.de

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