Bochum. . Kuno Gonschior gehört zu den bedeutendsten Bochumer Künstlern. Sieben Jahre nach seinem Tod ist die Zeit reif für eine Übersichtsausstellung.

  • Kuno Gonschior (1935-2010) gehörte zu den bedeutendsten Malern Bochums
  • Lange Jahre waren seine Gemälde nur einzeln an auswählten Standorten zu sehen
  • Nun wagt sich die Galerie m in Weitmar erstmals an eine Übersichtsausstellung

Erinnerungen an einen großen „Farbforscher“ werden wachgerufen: Die Galerie m zeigt in der Ausstellung „Malerei. 1966 bis 2009“ Arbeiten von Kuno Gonschior.

Kuno Gonschior (1935-2010) gehörte zu den wenigen Bochumer Künstlern von nationaler, ja internationaler Bedeutung: Einzelausstellungen führten ihn in den letzten Lebensjahren nach New York, nach Sydney und Toronto. „Das ist wie eine Explosion“, freute sich der Künstler seinerzeit. Die Früchte eines langen Künstlerlebens zu ernten, war ihm indes nicht vergönnt; überraschend starb Gonschior im Alter von nur 74 Jahren.

Kräftiger Farbauftrag

Immer wieder ist seitdem gefordert worden, den so bedeutenden wie in seinem Kunst-Ausdruck einzigartigen Maler in einer Übersichtsausstellung in Bochum zu zeigen. Lange Zeit war das aus verschiedenen Gründen – privaten, organisatorischen – nicht möglich. Nun füllt die Galerie m diese Lücke. Noch bis zum 13. Mai vermittelt die Kunsthalle einen Einblick in Gonschiors lebenslang währende Auseinandersetzung mit Farbe und Malerei.

Die einzelnen Galerie-Abteilungen geben unterschiedlichen Schaffensepochen Raum. Am Anfang stehen an die Op Art angelehnte Farb-Kompositionen aus den 1970er Jahren. Diese strengen, abstrakt-geometrischen Bilder sind gekennzeichnet von knalliger Farbigkeit und einer Verliebtheit in die detailgenaue Pinselsetzung; fast wie pointillistische Malerei.

Ähnlicher Gestus, eigenständige Persönlichkeit

Kuno Gonschior († 2010).
Kuno Gonschior († 2010).

Dann der Sprung in die 1980er. Damals entwickelte Gonschior jene Großformate, an die man heute als erstes denkt, wenn das Gespräch auf diesen Künstler kommt. In immer wieder anderen Variationen kombinierte er seine „Fleckenbilder“ zu immer neuen ästhetischen Experimenten. Ein kräftiger, pastoser Farbauftrag, vor allem aber die unmittelbare Wirkung auf den Betrachter zeichnen diese Tafelbilder aus. Stets ähnlich im Gestus, ist jedes für sich eine eigenständige Bild-Persönlichkeit.

So bietet die Ausstellung einen kompakten Überblick über jene optischen Sensationen, die Kuno Gonschior so einzigartig machen. Der Betrachter sollte diese Bilder mit Muße für sich erschließen, um die in ihnen gefangene, geballte Kraft bewusst wahrzunehmen.

>>> Ausstellungs-Info


Die Ausstellung ist bis zum 13. Mai in der Galerie m, Schlossstraße 1a (im Schlosspark Weitmar) zu sehen.

Öffnungszeiten mittwochs bis samstags 14-18 Uhr sowie nach Vereinbarung. Informationen unter 0234 / 439 97.