Bochum. Die Feuerwehr fährt mit elf neuen Fahrzeugen zu ihren Einsätzen. Kosten: 4,2 Millionen Euro. Insgesamt werden mehr als 50 Millionen investiert.

Die Feuerwehr hatte am Freitag einen ganz besonderen Einsatz: Elf nagelneue Fahrzeuge wurden vor der Jahrhunderthalle Bochum in Reih und Glied in Stellung gebracht und offiziell an die Feuerwehr übergeben. Mehr als 4,2 Millionen Euro kosten allein diese Neuwagen. Und weitere werden in diesem und den nächsten Jahren folgen.

Stadtdirektor und Feuerwehr-Dezernent Sebastian Kopietz spricht angesichts der Kosten von einem „richtig dicken Batzen“. Das sei zwar „haushaltsmäßig ein großer Kraftakt“. „Aber es dient der Sicherheit der Bochumerinnen und Bochumer, damit Technik immer da ist, wenn sie gebraucht wird.“

Neues Löschfahrzeug kostet fast 600.000 Euro

Es geht um sechs neue Hilfeleistungslöschfahrzeuge (HLF, jeweils fast 600.000 Euro), vier neue Einsatzleitwagen (ELW, jeweils 140.000 Euro) und einen so genannten Abrollbehälter mit Zubehör für den Feuerwehrkran (146.000 Euro).


Feuerwehrchef Simon Heußen hat sich in einem der HLF bereits selbst ans Steuer gesetzt: „Die fahren sich fast wie ein Pkw. Vom Fahrverhalten total angenehm.“ Sie haben 360 PS und sind bis in die kleinsten Lücken hinein vollgestopft mit High-Tech und anderen Hilfsmitteln. Sogar eine Waschstation für die Einsatzkräfte ist an Bord. Und ein extra Bremslicht gibt es jetzt extra auch für die hinten sitzenden Feuerwehrkräfte, die sich während der eiligen Anfahrt die komplette Sicherheitskleidung anlegen und wissen sollten, wenn das Fahrzeug plötzlich bremst. Es ist eine von vielen neuen Sicherheitstechniken.

Vollgestopft mit High-Tech und anderen Hilfsmitteln: eines der neuen Hilfeleistungslöschfahrzeuge (HLF).
Vollgestopft mit High-Tech und anderen Hilfsmitteln: eines der neuen Hilfeleistungslöschfahrzeuge (HLF). © FUNKE Foto Services | Gero Helm


„Ein absolutes Allround-Auto, es hat im Prinzip alles“, so Heußen.

Fast kompletter Fuhrpark wird erneuert

Die Anschaffung erfolgte auf Grundlage des bereits 2017 verabschiedeten Brandschutzbedarfsplanes. Dieser sieht unter anderem eine umfangreiche Erneuerung des zum Teil überalterten Fahrzeugbestandes sowohl bei der Berufs- als auch der Freiwilligen Feuerwehr vor. Noch in diesem Jahr werden vier neue Drehleiterwagen, weitere Löschfahrzeuge für die Freiwillige Feuerwehr, zwei Gerätewagen mit Atemschutz sowie drei Rettungstransportwagen (RTW) und fünf Notarztwagen angeschafft.

Damit ist in rund zweieinhalb Jahren ein Großteil des Feuerwehr-Fuhrparks erneuert worden. Die Feuerwehrware sind jetzt einheitlich rot-weiß und nicht mehr rot-gelb. Künftig werden auf jeder der zurzeit noch drei Feuerwachen zwei HLF, eine Drehleiter, ein ELW und ein RTW stehen. „Mit diesen Fahrzeugen können wir 90 Prozent aller klassischen Einsätze fahren“, sagt Heußen.

Finanziell wird die Feuerwehr Bochum zurzeit sehr gut versorgt. Voraussichtlich mehr als 50 Millionen Euro, so Feuerwehrdezernent Sebastian Kopietz, investiert die Stadt Bochum bis 2024 in die Rettungskräfte: in neue Gerätehäuser, Fahrzeuge, in die neue Leitstelle, eine vierte Feuerwache (Weitmar), in Schutzkleidung und andere Dinge.